übte viele Grausamkeit. Jeder alte Haß ward von ihm hervorgksucht, und wer ihn einmal be¬ leidigt hatte, wenn es auch noch so lange her war, der mußte unter dem Mordbeile blrrten. Ja er ließ es sich recht angelegen seyn, die vornehmsten Römer rind Römerinnen aris dem Wege zu rau- men, damit so die airgeseheirsten Familien Rom's bald ganz ausgerottet seyn wurden, und da es nur eines unzufriedenen Wertes bedrirfte, das man ausgesprochen hatte, um des Todes schuldig zu seyn, und da cs ihm nicht an Anklagen fehlte, so geschah es, daß er oft an einem Tage dreißig und wohl noch mehrere Tedesurtheile dem Senate zur Vollziehung zuschickte, der denn auch — so groß war seine Furcht vor ihm oder vielmehr vor den ihm zu Befehl stehenden zehntarrsend Pratoria- nerir — den Unglücklichen sogleich das Leben neh¬ men ließ. Viele Römer und Römerinnen, die sich von ihm nichts Tröstliches vermutheten, ka¬ men denn auch seinem Mordbefehl zuvor und ga¬ ben sich selbst den Tod. — Das vornehmste Werk¬ zeug seiner Tyrannei war sein PrasektuS Pratorio, NamenS A e l i u s S e j a n u s. Dieser besaß sein ganzes Vertrauen, und von diesem Sejanns lies; er sich daher auch bereden, seinen Wohnort aus der Insel Caprea zu nehmen, weil er hier nur so sicherer tyrannisiren könne. *) Wirklich nahm *) Rieht weit von Neapel, woselbst Augustus ?ust- orrc angelegt hatte und sich bisweilen einige Lage