121 Arimathia, ein reicher Mann zu Jerusalem, und Mitglied des hohen Nath's daselbst — aber ein heimlicher Anhänger Jesus's, der auch ju dessen Tode keinesweges gerathen hatte, von P. PilatuS die Erlaubniß erbeten. Cr übernahm dieses Ge¬ schäft an Jesus's Leichnam — noch am Abend desselben Tages — mit der zärtlichsten Sorgfalt, und es mußte ihm dazu die feinste und kostbarste Leinwand dienen, die er gekauft hatte. Niko¬ demus, der schon vor drei Jahren einmal Je¬ sus des Nachts besticht, und dem er damals schon seinen Tod vorhergesagt hatte, kam auch dazu, und brachte gegen hundert Pfund Myrrhen lind Aloe. Diese zwei redliche Männer nahmen nun mit Hülfe ihrer Diener den Leichnam Jesus's, nach¬ dem sie zuvor die blutigen Nagel herausgezogen hatten, vom Kreuze herab und wickelten ihn, nebst den kostbarsten Gewürzen, in die köstliche Lein¬ wand, wie cs damals bei den Begräbnissen vor¬ nehmer Personen zu geschehen pflegte. In der Art zärtlich gepflegt, trugen sie dann behutsam den Leichnam in Joseph's nah' gelegenen Garten und brachten ihn hier in die Felsengruft, die Joseph für sich selbst zum Bcgräbniß hatte einhauen lassen, und welche so geräumig war, daß man in die¬ selbe aufrecht, wie in ein Zimmer, hineingehen konnte. Nachdem aber auch das geschehen war, wälzten sie einen großen Stein vor den Eingang der Gruft, der zu ihrer Verwahrung diente, und