34 Weisen gezählten Solon, ihren Mitbürger, anstatt der früheren Drakoni¬ schen Gesetze, die nur durch ihre Härte ausgezeichnet waren, eine weise und auf verständige Gesetze gegründete Verfassung erhalten, welche haupt¬ sächlich ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Ständen herstellte. Obgleich indessen Todesstrafe darauf gesetzt war, wenn ein Bürger des Versuchs sich die höchste Gewalt im Staate zu verschaffen oder Tyrann zu werden überführt würde, so verschaffte sich doch Pisiftratus 5(51 mit Hülfe der ärmern Bürger die Alleinherrschaft und hinterließ sie 528 nach einer milden, wol'lthätigen, für Künste und Wissenschaften sorg¬ sam bemühten Regierung seinen Söhnen, Hippias und Hipparchus. Dieser wurde 514 ermordet, und Hippias, seitdem strenger, 510 ver¬ trieben. Die natürliche Zuflucht des Tyrannen war erst Sparta, dann als dieses sich bewegen ließ, von Eingriffen in die innere Gestaltung Athens abzustehen, zu den Persern. Da nun Aristagoras nach Athen kam, machte seine Rede, in der er auch die Stammesverwandtschaft der kleinasiatischen Griechen und der Athenienser heraushob, einen solchen Eindruck auf die Volksversammlung, daß sie ihm Beistand zusagten und zwanzig Schiffe den Ioniern zu Hülfe schickten. "Diese Schiffe waren der Anfang zu alle dem Unheil für Hellenen und Barbaren.« Sardis wurde (500) erobert, gerieth überdieß durch einen Zufall in Brand und wurde in mische gelegt, was später den Vorwand zu dem Verfahren der Perser in Griechenland gab. Uebrigens nahm der Aufstand ein un¬ glückliches Ende. Im freien Felde erlitten die Ionier eine Niederlage nach der andern, Aristagoras, und nach ihm auch Histiäus, den Darius abgesendet hatte um wieder Ruhe herzustellen, kamen um's Leben, 496 mußte sich Miletus, damals die blühendste griechische Handelstadt, den Persern ergeben und litt ein trauriges Loos, und die persische Herr¬ schaft über Kleinasien wurde, jedoch mit Beibehaltung der griechischen Einrichtungen, fester als zuvor. Indessen war der Zorn des Darius durch die Athenienser aufs heftigste gereizt worden. Er ließ sich täg¬ lich von einem Diener bei der Mahlzeit zurufen: Herr, gedenke der Athener! Ein Zug (493) des Mardonius mißlang, indem die Seemacht durch einen Sturm übel zugerichtet, die Landmacht sich schon in einem Kampfe mit einem tbracischen Volke sehr geschwächt hatte, allein Da¬ rius rüstete nun ein so ansehnliches Heer, daß ganz Griechenland er- schrack, und viele Städte auf dem festen Lande und die meisten Inseln, den Herolden der Perser Wasser und Erde, als Zeichen der völligen Unterwerfung, übergaben. Das Heer, an 100,000 Mann zu Fuß und 10,000 zu Pferd, unter dem Befehl des Datis und des Artaphernes, schiffte von Cilicien aus geradezu nach Samos und dann nach Naxos, steckte Tempel und Städte in Brand, verschonte jedoch Delos, nahm dann die Stadt Eretria auf Euböa mit Sturm ein, und zerstörte sie, und landete darauf, von Hippias geleitet, in Attika, wo sie sich auf dem Felde von Marathon aufstellten. Die Athenienser konnten ihnen nur