57 terftützten, durch einen unwissenden Soldaten seinen Tod fand. Nach Spanien aber ging, gerade als auch dort die Dinge sehr ungünstig für Rom standen, der junge Cornelius Scipio, der schon seinem Vater in der Schlacht am Ticinus das Leben gerettet batte, ein Mann, in dem man stets etioas Außerordentliches zu erblicken gewohnt war, und machte sich nicht nur (bis 206) zum Herrn des ganzen bisherigen cartbagischen Spaniens, sondern ging auch (201) auf eigene Verantwortung von Si- cilien aus nach Afrika über. Hannibal, von seinen Landsleuten im Stiche gelassen, des Beistands seines trefflichen Bruders Hasdrubal, der, mit einem großen Heer aus Spanien ihm zu Hülfe geeilt, (208) bei Sena am Metaurus von den einander sonst feindlichen Consuln Nero und Livius geschlagen und getödtet worden war, beraubt, allmählig im¬ mer mehr zum kleinen Krieg genöthigt, wich doch nicht aus Italien, bis ibn 202 seine Vaterstadt, die in Noth gerieth, zurückrief. Weinend ver¬ ließ er das Land, zu dessen Besiegung er i(> Jahre seines Lebens ge¬ opfert, vergeblich geopfert hatte. Sein Gegner Scipio, mit dem er als bereits ergrauter Mann mit dem jugendlich kräftigen noch ehe die Waf¬ fen das Letztemal entschieden, den Frieden besprach, aber nur die For¬ derung unbedingter Unterwerfung erhielt, besiegte ihn (201) bei.Zama, und so war Carthago gestürzt. Jetzt erst sah Hannibal sein Vaterland wieder, das er als »jähriger Knabe verlassen hatte. Der Friede war hart, und durch die Bedingung, keinen Krieg zu führen ohne Wissen und Willen der Römer, der Grund zum letzten Kriege schon gelegt. Hannibal, auch so noch den Römern verhaßt, flüchtete, um der ^Auslie¬ ferung zu entgehen, (195) nach Syrien, dann nach Kleinasien, überall hin von dem Hasse der Römer und seinem Schwure begleitet, dem ge¬ treu er endlich (188) bei Prusias, König von Bitbynien, als ihn auch das Gastrecht nicht gegen die verfolgenden Römer zu schützen vermochte, unter Flüchen und Verwünschungen gegen Rom freiwillig Gift nahm. In demselben Jahre war auch Scipio, von den Römern mit Undank belohnt, in Entfernung von Rom, als freiwillig Verbannter auf seinem Landgut zu Liternum gestorben. Carthago fiel (140) nach einem drei¬ jährigen Kriege, ein Opfer des Hasses und der Furcht der Römer. Siebzehn Tage lang loderten die Flammen der unglücklichen Stadt. Auch ein Scipio, Adoptiv Enkel des Siegers bei Zama, hatte es zer¬ stört. Der Boden wurde verflucht und nie mehr angebaut.