I9I eine seiner Vertrauten. Bald fand sich eine erwünschte Gelegenheit dazu. Er begleitete seinen Vater ans einer Reise nach Wesel. Von hier wollte er nach dem nahe» Holland und von da weiter über das Meer nach Eng¬ land entfliehen; aber das Geheimniß wurde durch einen aufgefaugenen Brief an seinen Freund Katt entdeckt. Sogleich wurden Katt und der Kronprinz in Verhaft genommen; Keith aber hatte noch Zeit zu entfliehen» Der General Grumkov, Friedrichs persönlicher Feind, erhielt nun den Auftrag, ihn zu verhören. Der Prinz antwortete kurz und trotzig, und machte dadurch seine Sache noch schlimmer. Auf Befehl des Königs wurde er auf die Festung Küstrin gebracht, wo er in einem harten Gefängniß Mnachteu, mit schlechter Kost vorlieb nehmen und ohne Messer und Gabel essen mußte, bis ihm der damalige Präsident von Münchow, alles was ihm fehlte, heimlich in einem neuen Nachtsruhl zu¬ schickte. Gegen die Theilnchmer an des Kronprinzen Flucht wüthete der leidenschaftliche König schrecklich. Ein ver¬ trauter Kammerdiener, der darum gewußt hatte, wurde an die Karre geschmiedet. Der unglückliche Lieutenant Katt, ein Sohn des General-Feldmarschalls Katt, mußte in einem leinenen Soldatenkittel mit umgehäng¬ ten Ordenskreuz vor den König gebracht werden. So¬ bald dieser ihn erblickte, fuhr er auf ihn los, riß ihm, unter den schimpflichsten Benennungen, das Ordeuskreuz von der Brust, schlug ihn und trat ihn mit Füßen. Die Prinzessin Friederike Sophie bekam Ohrfeigen und Faustschläge ins Gesicht, auch war der ergrimmte Vater sehr geneigt, sie wie den Katt mit Füßen zu treten; durch eine muthige Kammerfrau wurde sie aber noch zu rechter Zeit seinen unväterlichen Händen entrissen. Der Prinz sollte, nach dem Willen des Königs, von