Die Türkei. 409 Transport 5.088 H>M. Janina .... 770 , Kirid oder Kreta. 156 „ ^Europa: 6.012 H)M. 1845 mit 15.464.000 Bew. in Asien: 31.608 , „ 16.050.000 , in Afrika: 47.208 „_„ 8.215.000 ,_ das ganze türkische Reich: 84.828 ^M. mit 39.679.000 Bew. § 734. Konstantinopel, 1.075.000 E., ohne Militär und Fremde 674.000 E., liegt am Bosporus auf 7 Hügeln und hat mit den Vorstädten 5 M. im Umfange-, es ist das alte von Konstantin gegründete Byzanz; feit der Besitznahme durch die Türken, 1453, heißt es JstLmbul oder Stambul. Ein Arm des Bosporus, 1^M. lang, bildet den trefflichen Hafen, genannt das Goldene Horn; über denselben führt eine 1500Fuß lange schwimmende Holzbrncke, und an ihm liegen das Arsenal und die Schiffswerste. Am Nordende deffelben münden zwei kleine Flüsse, die Süßen Wasser genannt. — Nördlich von der eigentlichen Stadt liegt die Vorstadt Eyub, nach dem Bannerträger des Propheten genannt; östlich liegt Gülata, von europäischem Aussehen, der Wohnsitz der Kaufleute, und östlicher Top-Haneh, der Serailspitze gegenüber; dann nördlich Pera, wo die Gesandten wohnen; nördlich von beiden die Vorstadt San Dimitri, von Griechen bewohnt. Am Hafen, in der eigentlichen Stadt, ist der Stadttheil Fanar oder Fanal nach dem Leuchtthurm benannt, wo die alten bedeutenden griechischen Familien wohnten, die Fanarioten. — Die Stadt umgibt eine doppelte, jetzt sehr verfallene Mauer und ein dreifacher Wall mit Gräben und Thürmen. Am Meeresufer steht das feste Schloß^ der 7 Thürme, ein Gefängniß. Die Dardanellen und der 3 M. lange Bosporus sind stark befestigt. An letzterem drängt sich auf der europäischen Seite Ort an Ort; Landhäuser, Kiöschke, Haine, Gärten und Weinberge, Burgen und Ruinen schmücken ihn. Auf der asiatischen Seite liegt Uesküdar oder Skutari, 100.000 E., mit dem größten Kirchhofe des Reiches. — Der Anblick des Ganzen ist imposant; außer dem von Lissabon läßt sich ihm kein anderer in Europa vergleichen. Aber die Straßen (Ki's) sind eng, krumm, schlecht oder gar nicht gepflastert, wahrhaft labyrinthisch, die Häuser meist niedrig, mit vorragen¬ dem Oberstockwerk, großentheils roth angestrichen, mit röthlichen Hohlziegeln gedeckt, aus Lehm und besonders aus Holz (da Wälder nahe sind); große Feuersbrünste kommen daher oft vor und % der Stadt ist zu allen Zeiten Brandstätte. — Die kaiserlichen Paläste, nebst Moscheen, Wohnungen der Hofdiener, Bäder, Gärten mit Kiöschks und Spring¬ brunnen, großen Höfen, der Münze, Rüstkammer, Krankenhaus u. s. w. heißen insgesammt das Serail (Serai heißt Wohnung); der vom Sultan bewohnte Palast ist das eigent¬ liche Serail. Das Ganze ist eine kleine Stadt in der Stadt; in demselben wird der Schatz und Mohammeds heilige Fahne aufbewahrt. Das Hauptthor am Palaste des Großveziers heißt die Hohe Pforte; es war ehemals im Oriente der wichtigste Theil des Gebäudes, wo die Hauptgeschäfte verrichtet wurden. — Man zählt 13 kais. Moscheen; die bekannteste ist die Aja Sophia, d. h. heilige Sophia, von Justinian i. I. 532 ge¬ gründet. Die bedeutendste ist die Achmeds I., die einzige im ganzen türkischen Reiche, welche 6 Minarets hat; die herrlichste und prachtvollste ist die Solimans II., am Atmei- dan gelegen, mit 15 Kuppeln und mit Schulen, Akademien, Hörsälen, einer Arzneischule, einem Spitale, einer Armenküche, einem Karawanserai, einer Bibliothek. Die Zahl der mittleren Moscheen ist 200, die der kleineren 300. § 735. Christen und Juden haben ihr Oberhaupt, das sie beim Gouvernement vertritt. Beide haben auch Hauptkirchen. — Es gibt Collegien, wo Logik, Theologie und das Recht gelehrt wird; Elementar-Schulen für den Unterricht im Lesen und Schreiben; gegen 40 öffentliche Bibliotheken; Hospitäler; Armenhäuser (die täglich über 30.000 Men¬ schen speisen); zahlreiche Klöster für die Derwische und Sofis; rabbinische, arabische, per¬ sische, armenische, türkische Druckereien (der Koran soll eigentlich nicht gedruckt werden). — Bedeutende Wasserleitungen, auf Bögen und unterirdisch, und zahlreiche Cisternen sind vorhanden. — Die Plätze heißen Meidans (d. i. Ebene); der berühmteste ist der Altmeidan oder Pferdeplatz, 1050 F. lang und 245 F. breit, mit einem 80 F. hohen ägyptischen Obelisk. — Es gibt zahlreiche Märkte, Basars, voller Merkwürdigkeiten; theils offene Plätze, theils geschlossene und bedeckte Hallen, Besestens genannt; sie sind heilige, daher ganz sichere Orte; und außer den Märkten 40 Khans, eine Art Gasthäuser für die großen Kaufleute, und Karawanserais, wo die Karawanen Unterkommen flnden. — Etwa 130 Gebäude sind zu Bädern bestimmt. — Die zahlreichen Kaffeehäuser