148 Europa. Karpatenland. milde Luft in S-, so daß Baumwolle und Südfrüchte daselbst gerathen; rauher in den Gebirgen, besonders in N., ungesund in den S. Morasten, wo die Hitze im Sommer drückend ist (bis 56° R.). — Überfluß an Ge- kreide, in S. auch Reis und Melonen, viel Obst, noch mehr Taback und wein, besonders am S.Abhange der Karpaten. Flachs, Hanf, Waid, Krapp, Safran, in S. sogar Ölbäume, Baumwolle, selbst Zuckerrohr, Holz in großer Menge, aber auch Holzmangcl, Knoppern. Viehzucht ist äußerst wichtig, herrliche Rinder, in S. auch Büffel, viele Schweine, Pferde in großer Menge, Geflügel in Überfluß, schöne Reiher, starke Wald¬ bienenzucht, zunehmender Seidenbau, aber auch zahllose Schwarme von Mücken in den Morasten und Heuschrecken; viel Wild und Gemsen, aber auch Bären, Wölfe, Luchse; Reichthum an Fischen, (Hausen, Stör, Lachs u. a.). Sehr wichtig sind die Mineralien, Gold, Silber, Rupfer, Eisen u. Blei, auch Waschgold; sehr viel Salz, natürlicher Salpeter, Narrum, letztere in den Steppensümpfen; Steinkohlen, Edelsteine, unter andern herrliche Opale, Torf. Viele Mineralquellen. §. 265. Die E. sind i) eigentliche Ungarn oder Madjaren, der Sprache nach mit den Finnen verwandt, — 4 Mill. 2) Slaven —4 Mill., Slowaken, Wenden, Kroaten, Slavonier, Ratzen oder Serbler u. a. 3) Deutsche — | Milk. 4) wlachen — § Mill. 5) Griechen, Armenier, Juden und Zigeuner. Hauptsprachen sind die Madjarische, Deutsche, be¬ sonders unter den höheren Ständen, und Slavische, lateinisch ist noch zum Theil Staatssprache. Der größte Theil der E. bekennt sich zur Rö¬ misch kathvl. Kirche, unter 3 Erzbischöfen und »4 Bischöfen. Sehr viele Griechen, unirte Griechen und zahlreiche Protestanten (—3 Mill.). Ein großer Theil der Nation ist noch sehr roh, besonders die Hirten in den S. Ebenen, und zahlloses Raubgesindel im Gebirge. Sehr gering ist mit Ausnahme der größeren Städte die Industrie und schwierig aus Mangel an Landstraßen der Verkehr. Ungarn hatte seit alten Zeiten Könige au§ Madjarischem Stamme, seit »3o» herrschen Könige aus verschiedenen Fa, milien; 162/ kam das Österreichische Haus zur Regierung; jedoch hat das Land seine eigene Verfassung behalten. Landstande, bestehend aus der Magnaten Dafel (Prälaten und Magnaten, d. h. hoher Adel) und der Stande Dafel (Abgeordnete des niedern Adels, der Städte u. a.) Reichs¬ palatin. Ungarische Staatskanzlei in Wien, königl. Statthalterei. §. 264. I. Ungarn — 38oo Q. M. 9 Mill. E. 1) Niederungarn. a) Rreis diesseic der Donau, d. h. in N. und O. der Donau. — preß- burg an der Donau und am Fuße der Karpaten, 35,000 E. Ständever¬ sammlung, Schloß jetzt abgebrannt. Weinbau. Friede »805.— Dyrnau, 6000 E. Sitz der Districtual Tafel (Iustizkanzlei des Kreises). — Die fruchtbare Donauinsel Schütt, 11 M. lang. — Gran a. d. Donau, dem Gran gegenüber, »0,000 E» Kathvl. Erzbischof, Primas von Ungarn. Weinbau. — pesth a. d. Donau, 63,000 E. Artilleriecaserne, Universität, Nationalmuseum, Sternwarte. Sitz der Septemviral- und königl. Tafel