177 well die herrlichste ist, so darf stch mit den Tyrolern an Tüchtigkeit nnd freier Sinnesart das Volk in Steier, Salzburg und Oestreich nicht messen. Der Schweizer aber hat ganz vorzüglich von Alters her sich als Freund der Selbstän¬ digkeit gezeigt, und das Glück hat ihn begünstigt, sich eine freie Verfassung erringen zu können, die bereits 5 Jahrhunderte dauert. Man findet selten in seinem Lande kriecl-ende Blicke und gekrümmte Rücken; um Titel und Compli- mente kümmert man sich wenig und spricht seine Meinung kurz und grade aus. Vaterland und Heimat wird über alles geliebt, und häufig überfällt den echten Schweizer in fremden Ländern große Sehnsucht nach den mächtigen Bergen, lachenden Seen und freiem Leben der Heimat. Ursprünglich ist sein Land arm. Selbst große Thätigkeit der Bewohner hat es nicht zum Wohnplatz des Reich¬ thums machen können; doch findet man stattliche Wohlhabenheit in den frucht¬ baren Thälern und in den Ortschaften, wo Fleiß und Handel gedeihen konnten. Die Hochthäler und Gebirge selbst werden durch Alpenwirthschast belebt. Thaler und Landschaften im hoch rheinischen Gebiet. Das Thal von Tavetsch am obern Vorderrhein. Das von Schams am Hinterrhein. Das Prättigau an der Lanqnart. Das Thal von Montafun am Jll. Das Rheinthal südlich des Boden¬ sees. Die Landschaft Appenzell nördlich des hohen Säntis. Das Thurgau an der Thur, südl. vom Bodensee. Das Frickthal links am Rhein unterhalb der Aarmündung. Das Ursere nthal auf dem Gotthard, an der obern Reuß, als Seitenthal des Landes Uri. Schwyz am Mythen und Rigi öftl. vom Lucernersee. Unterwal¬ den zwischen dem Brünig und Lucernersee. Das Entlibuch an der kleinen Emme zwischen Napf und Pilatus. Das Has li that an der obern Aar, und das von Lauterbrunnen an der Lütschine, sind Theile des Berner Oberlandes. — Die Waadt, große Land¬ schaft zwischen Genfer- und Nenburgersee. Das Münsterthal an der Birs. Andre Thäler heißen nach den bekannten Flüssen, und andre Landschaften oder Cantons nach den bekannten Städten, die hier noch nicht nöthig zur Aufzählung sind. — Pässe. Außer den im Alpenkapitel erwähnten Bergstraßen über den Gotthard, Splügen, Bernhard in und Septimcr, mer¬ ken wir noch die Pässe: Ueber die Grimsel von 7880' Höhe geht der Weg aus dem Haslithal theils hinab in's Oberwallis, theils seitwärts zum 7700' hohen Furkajoch und zum Gotthard. — Heber das Gemmijoch 6295', auf welchem Wege (aus dem Ber- Schacht's Geografie. 12