102 Zweiter Theil. Scödises (s. S. 55) von Pontus, im 0. durch den Euphrat von Grossarme¬ nien, im S. und W. aber durch willkührlich gezogene Linien vom eigent¬ lichen Cappadocien geschieden wurde (und den nördlichen Theil des heut. Paschaliks Merasche nebst den südlichen und östlichen von Siwas umfasste), in der Richtung von SW. nach N0: Arane CAquvt)) oder Aranae, an der Grenze von Cappad. Dascüsa (Auoxovoa), eine Grenzfestung am Eu¬ phrat, 44 oder 49 Mill. südlich von der vorigen und 45 Mill. uordöstl. von Ciaca. Sabus, ebenfalls ein Grenzkastell am Fusse des Antitaurus, 18 Mill. nordöstl. von der vorigen. Zimara (Zl/.iaga'), am Euphrat. Sinoria (Zivoqlu, bei A. ZivoQyya, Zh/tßgu, Sinara), eine vom Mithridates an der Grenze von Gross- und Kleinarmenien angelegte und als Schatzkammer benutzte Veste. Satäla (rct ZaraXu, vielleicht die Ruinen bei Sukme oder Seukmen an der Strasse von Tocat nach Arzen Rum), in einem von Ber¬ gen umschlossenen Thale, 124 oder 135 Mill. südlich von Trapezus in Pontus, etwas nördl. vom Euphrat, Schlüssel zur Passage über das Gebirge nach Pontus. [Daher Standquartier der Legio XV. Apollinaris.] Hydära ( Tdaya) und Basgoedariza (Bacsyoiduyi^u), zwei vom Mithridates am Geb. Paryadres angelegte und als Schatzkammern benutzte Grenzfestungen. Suissa, ebenfalls ein Kastell an der Strasse von Samosata nach Satala, 17 Mill. westl. von letzterer. Domäna (Aoguvu), ein andres Grenzkastell an der Strasse von Satala nach Trapezus, 24 Mill. nördl. von ersterem. iVt- copölis (Niy.orroXig, wahrsch. das heut. Devrigui), die nordwestlichste Stadt des Landes (daher von einigen Neueren schon zu Pontus gerechnet) am Lycus, einem Nebenflüsse des Iris, 100 Mill. nordwestl. von Satala, vom Pompejus an der Stelle gegründet, wo er den ersten Sieg über Mithri¬ dates erfocht. §. 70. Æif/caonia und Isauria. Lycaonia (y Avxuovtu), das westliche Nachbarland Cappadociens, hatte im persischen Zeitalter andere Grenzen, als unter der römischen Herrschaft, indem es damals auch noch den grössten Theil Cataoniens um¬ fasste und von Iconium 23 g. M. weit gegen 0. reichte, während es im S. durch den Taurus von Cilicien geschieden wurde. Als aber die Römer das Land dem Antiochus entrissen und den grössten Theil desselben dem Eu- mënes überlassen , dagegen aber auch wieder andre benachbarte Distrikte (Phrygiens) dazugeschlagen hatten , erhielt es andre Grenzen , die oben¬ drein oft wechselten, da die Römer einzelne Theile des Landes bald die- des Königs Archelaus von Cappad. Tiberius machte es im J. 18 n. Chr. zur römi¬ schen Provinz, Caligula aber schenkte es dem Thracier Cotys und Nero dem jüdi¬ schen König Aristobulus. Erst unter Trajan wurde es wieder mit dem römischen Reiche vereinigt und mit Beibehaltung seines Namens zur Provinz Cappadocien geschlagen. Zur Zeit der Antonine scheint es mit Cataonia und Melitene wieder eine besondere Provinz gebildet zu haben. Seit Constantin d. Gr. hiess Klein¬ armenien Armenia prima (während aus abgerissenen Theilen Cappadociens ein Armenia secunda gebildet wurde) und Justinian theilte es (mit Hinzuziehung des Pontus Polemoniacus) in Armenia prima, secunda und tertia (wozu Grossarme¬ nien als Armenia quarta kam).