412 Europa. B eschcrffenheit: Portugal hat mehrenthekls einen trocknen, bergigen uud steinigen Boden. Meh¬ rere Gebirgsketten streichen aus Spanien hinüber, und endigen sich am Meere. Eine derselben, welche Por¬ tugal in der Mitte durchschneidet, bildet die Serra de Eftrelha,> auf welcher ein merkwürdiger See ist. Las südlichste Gebirge ist die Serra Mönch igue. Die südwestlichste Spitze von Portugal und Europa macht das berühmte Vorgebirge St. Vincent. Die Hauptflüsse Portugals, die Guadiana, der südlichste, der Tagus (Tejo), der größte und vor¬ nehmste, der Duero und Min ho, kommen alle aus Spanien, und fallen hier in den Atlantischen Ocean. Sie erhalten in dem wasserarmen Portugal wenig Zu¬ fluß, und werden iin Sommer so seicht, daß man durch¬ waten kann. Die Hitze wird durch die Nahe des Mee¬ res sehr gelindert, und der Schnee ist eine seltene Er¬ scheinung. Produkte: Das Land bauet im Ganzen nicht hinlänglich Getraide; denn vorzüglich die Hauptstadt und ihre umliegende Gegend bedürfen immer einer star¬ ken Zufuhr, und oft auch andere Gegenden des südli¬ chen Theils. Dem stärkeren Getraidebau ist der große Mangel an Arbeitern auf dem platten Lande, der theils durch den Druck der Regierung, theils durch den außer¬ ordentlichen Hang des gemeinen Volks zum Müßig¬ gang und zur Bettelei verursacht wird, hinderlich. An Wein und Rosinen , an Baumöl, edlen Früchten, Ho¬ nig und Wachs ist großer Ueberfluß. Der Seidenbau ist nicht zureichend, die Viehzucht vernachlässigt, uud nur die Zucht der Schafe, deren Wolle der Spanischen nahe kommt, von Bedeutung. Seesalz wird in Menge gewonnen. Die Berge sind reich an Metallen, die