Türkei. 523 berühmten Türkischen Garne und vielen Zeuchen ver¬ arbeitet wird, in Kameelhaar (aus Asien), welches niemals roh, sondern nur zu Garn oder Kamelott ver¬ arbeitet, ausgeführt werden darf; in Seide für allerlei reiche, schwere und leichte Stoffe und vortreffliche Ta« peten; und in Leder, wovon Korduan, Saffian und Schagrin von vorzüglicher Güte verfertigt werden. Die Leinwand- und Wollenmanufakturcn sind unbedeutend; wichtiger sind die Kupfer- und Waffenfabriken, und die schönen Färbereien. Die Ausfuhr beruht haupt¬ sächlich auf Seide, roher und gesponnener Wolle und Baumwolle, Wein und edlen Früchten; Baumöl, Ta¬ bak und andern Naturalien, nebst dem Kameel- und Türkischen Garne, und verschiedenen andern Kunstpro¬ dukten; und sie ist so stark, daß sie die Einfuhr ihrer Bedürfnisse sowohl, als der fremden Waaren, die wie¬ der an Auslander verkauft werden, z. B. der Persi- \ schon und Indischen Seide, weit übersteigt, wodurch jährlich große Summen in die Türkei kommen. Die Bedürfnisse find hauptsächlich Tücher, wollene Zeuche und Mützen, allerlei Gold-, Silber- und Galanterie- waaren, auch Eisenwaaren, z.' B. Sensen, Spiegel und Glaswaaren, Papier, Ost- und Westindische Waaren, Pelzwerk rc. Die Seefahrt der Osmanen schränkt sich fast bloß auf ihr Küsten ein, und ihr auswärtiger Handel wird von ausländischen Schiffen getrieben; daher -auch sehr viele Ausländer in den Türkischen Handelsplätzen sich aufhalten. Die vor¬ nehmsten Handelsstädte sind Konstantinopel, Adriano- vel und Salonichi. In der Handlungs - Sprache nennt man das Türkische Reich die Levante. Anmerk. Im Osmanischen Reiche rechnet man nach Piastern, Para und Aspern, I Asper — etwa 3 Pfen¬ nige Sachs.; 3 Aspcr = 1 Para; 40 Para — i Piaster,