Einleitung. 649 wohl aber Gegenden, welche die Spuren früherer vulkanischer Thätig- keit an sich tragen und noch in wiederholten Erdbeben äußeren, so in Natolien und Kaukasien; auch in Hochasien sollen vulkanische Er¬ scheinungen Vorkommen. Erdbeben sind auch in Syrien, Arabien. und Persien nicht selten, selbst in Indien haben sie sich in neuerer Zeit geäußert. Voll noch thätiger Vulkane ist aber die ganze Reihe von Inseln an der SO. und O. Küste bis nach Kamtschatka hin, wo sie sich ebenfalls finden. Nicht am Fuße der Gebirge, wie in Europa, sondern im Gebirge selbst und besonders auf dem Hochlande finden sich Seen, letztere fast alle sehr salzhaltig; dahin gehören der Kaspische (6bis7000Q.M.), der Aral(1100Q.M.)-, B alkasch(500Q.M.)-, Sai san-, Koko- und Lop See, alle in Steppen oder Hochebenen; der Baikal im Sibirischen Gebirge — 900Q.. M., der Wan und Urmia'im Armenischen Gebirge, einige in Tibet, Natolien und Sy¬ rien. In keinem anderen Erdtheile sind so viele stagnirende Gewässer (Steppenseen und Steppenflüsse) als in Asien. Das Hochland ist voll davon und selbst den großen Flüssen wird durch den lockeren Sand ihres Bettes eine solche Wassermenge entzogen, daß sie entweder gar nicht das Tiefland erreichen und am Ende Seen bilden, oder sumpf- ähnlich werden (Hjarkan, Amu u. a.). Die Stromgebiete sind übrigens sehr regelmäßig gebildet. Hochasien ist das allgemeine Quell- land der Hauptgewässer, die sich durch die Randgebirge desselben nach allen Weltgegenden hin ins Tiefland hinabstürzen. In N. mündet der Ob mit dem Jrtisch, der Jenisei, die Lena; in O. der Amur oder Sachalin, der Hoangho, der Ja nt sek Lang; in S. der D o n n a i, leñara, Salüan, Jrawaddi, Bramaputra, Ganges und Indus; in W. findet der Amu und Syr sein Ziel, freilich nur in einem See. Einige dieser Ströme, z. B. der Jantse- kiang, Jenisei und Ob, gehören zu den größten der Erde. Vom Ar¬ menischen Hochlande herab kommt der Eufrat und Tigris. Die große Arabische Halbinsel erzeugt keinen einzigen Fluß von Bedeutung; viel reicher bewässert und daher fruchtbar ist die Indische Halbinsel und Natolien. Alle vom Hochlande herabströmenden Gewässer müssen der Natur des Bodens nach Wasserfälle bilden; jedoch können diese nir¬ gends mit den Amerikanischen verglichen werden, ja keiner derselben scheint nur dem Rheinfalle gleich zu kommen. —• Über das Klima läßt sich im Allgemeinen nur so viel sagen, daß es mit Ausnahme S. Asiens viel rauher als das Europäische in gleichen Breitengraden ist. Hochasien unter 40° SSr. (Breite von Neapel) hat noch heftige Winter, ja in seinem rauhesten östlichen Theile selbst im Sommer Schnee, und Sibirien nur einen sehr kurzen Sommer, aber langen und schon unter 55° (Breite von Holstein) bis zum Gefrieren des Quecksilbers ( — 39" Reaum.) strengen, ja in N. fast beständigen Win¬ ter. Auch der größte Theil von China, Persien und Armenien hat be¬ deutende Winterkälte. Die größte Hitze haben die Sandebenen von Arabien, Tatarei, Persien und Indien. In letzterem Lande, wie auf den SO.Inseln, kennt man nur eine nasse und trockne Jahrs¬ zeit. Zwischen den Wendekreisen herrschen die bekannten Ostpas¬ satwinde und in Indien wechseln die SW. (Mai bis Octbr.) und Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aufl. 42