Nordamerika. Einleitung. 819 bindung steht. Es hat an allen Küsten tiefe Meerbusen: in O. den großen Busen von Mexico, dessen S. Theil auch das Kar ai bi¬ sche Meer heißt, mit der Guatemala, Honduras und Cam¬ peche (kampetsche) Bai; in N. den Lorenz Busen, die Hondu¬ ras und Bassins Bai; in W. den Kalifornischen Busen oder das Purpurmeer und den Busen von Panamá. Zahlreiche Inseln umgeben die NW.Küste und auch in SO. ist der Westindi¬ sche Ärchipelagus nahe. Eine große Insel (Grönland) ist in NO. Zwischen dieser und der Hudsons Bai bleibt noch Vieles zu entdecken übrig; wahrscheinlich finden sich dort zahlreiche Inseln, Meerengen und Busen, wo unsre Karten nur eine große Halbinsel, Prinz Wilhelms Land, zeigen. Von S. her ziehen die Cordilleras und geben «durch ihre Richtung und Verzweigung dem Lande in O. des Mexicanischen Meerbusens seine Gestalt. Sie breiten sich gegen N. immer weiter aus und bilden an der W. Küste ein über 150 M. breites Bergland, in welchem man 2 Hauptketten deutlich unterscheidet, deren eine, das Felsen- oder Steingebirge, im Innern fortläuft und die Was¬ serscheide zwischen dem Stromgebiete des Mississippi und allen nach der W. Küste fließenden Gewässern bildet; die andere Kette erhebt sich we¬ nige M. von der Küste und läuft längs derselben von der Spitze von Kalifornien bis zum höchsten N. fort. Sie erhebt sich unter 60° N. Br. im Eliasberge bis 17,300 F. , während das Felsengebirge wohl nir¬ gend über 12,500 F. ist. In diesem W. Gebirgslande, welches weite Hochebenen in sich schließt, fließen gegen S. der Nordfluß (Rio bet Norte), gegen SW. und W. der Colorado und der Columbia. Unter 49° N. macht ein etwa 1200F. hoher Landrücken die N. Gränze des Gebiets des Mississippi, theilt sich unter 77° O. L. in zwei Ärme, welche die 5 großen Seen einschließen und von der Hudsons Bai tren¬ nen. In N. dieser Kette ist das Land von vielen Bergreihen, Seen, Sümpfen und Flüssen durchschnitten und hat östliche und nördliche Ab¬ dachung zur Hudsons Bai und zum Eismeere. Das Gebiet des Mis¬ sissippi bleibt in S. zum Mexicaniscllon Busen offen, wird aber in O. durch verschiedene Ketten des bis 6600 F. hohen Älleghany (geni) Gebirges geschlossen, welches sich bis 47° N. Br. hinzieht und in sei¬ ner nördlichen Hälfte den Lorenz Strom begränzt. Ein noch unbe¬ kanntes Gebirgssystem bildet die große Halbinsel Labrador, so wie ein unbedeutender Landrücken die Halbinsel Florida. Zwischen den beiden großen Gebirgsländern in W. und O. breiten sich an beiden Seiten des Mississippi und Missuri ungeheure Ebenen, Savannen, aus. Das Klima des Landes begreift alle Grade der Temperatur von der drückenden Hitze der Tropenländer bis zum ewigen Winter des Polar¬ meers in sich. Produkte, Boden und Gewässer werden bei den einzelnen Staaten aufgeführt. Die Eingebornen sind: Mexikaner, die Äckerbau und Handwerke treiben ; vom 30° N. an nur wilde I n d i a n e r, von denen aber einzelne Stämme in O. schon beträchtliche Schritte zu Europ. Culcur gethan haben; im äußersten N. Eskimos. Die eingewanderten Europäer sind in SW. Spanier, in der ganzen östlichen Hälfte der Mehrzahl nach Engländer, viele Deutsche und Franzosen, weniger von ande¬ ren Nationen; in Grönland einige Dänen, an der NW.Küste Russen.