372 Jallien. im Königreich Neapel. Hauptstadt gl. N. am Gargigliano, 6000 C. Ca¬ stell. Bisthum. VUI. Die Republik San Marino. Sie liegt innerhalb der päpstlichen Delegation llrbino im Gebirge, ist I^Q. M. groß und hat 7000 E., eine Stadt und zwei Dörfer. Vor 1355 Jahren soll ein. Einsiedler Mari nutz zu Stadt und Staat Veranlassung gegeben haben, dessen Verfassung sonst völlig demokratisch war; jetzt steht ein Rath von 300 Ältesten, ein Senat und ein Ca- pitan o an der Spitze. Wein-, Obst-, Seidenbau und Viehzucht sind die Beschäftigung der E. Während ganz Italien pon den Franzosen erobert ward, behielt dieser Staat durch Bonapartes Gunst seine völ¬ lige Freiheit und steht jetzt unter päpstlichem Schutze. Die Stadt Marino auf einem Berge, ;u dem nur ein steiler Weg führt, gelegen, hat 6000 E. Burg auf dem Felfengipfel mit 3 Thürmen. In einer Kirche das Grab des heil. Marinus. IX. Das Königreich Neapel oder beider Sizilien. Größe — 2000 Q. M. Es begreift 1) die ganze südl. Hälfte der Italien. Halbinsel, 2) die Insel Sizilien. Der Boden der Halbinsel wird durch die Fortsetzung der Apenn inen gebildet, die hier am höchsten und rauhesten erscheinen. Sie gehen in unveränder¬ ter SO. Richtung bis zum 41° fort; dort wendet sich der Hauptzug fast gegen S., nimmt aber an Höhe bedeutend ab. Noch niedriger ist der Zug gegen O., der an vielen Stellen eine bloße Hochebene bildet. An der N. Seite, so wie zwischen den beiden Armen des Gebirgs am Busen von Taranto, sind weite steppenartige Ebenen; in den meisten Gegenden ist aber große Fruchtbarkeit. Die höchsten Gipfel der Apen- ninen sind in N., der Monte Coruo, auch wohl Gran Sasso genannt, — 9500 F., der Am aro — 8800 F., der Velino — 7700 F., der Terminel lo — 6600 F. Ganz getrennt liegt auf einer Halbinsel am Adriat. Meere das Gebirge Gargano mit dem Calv o — 4800F. Auch der 3500 F. hohe Vesuv ist ganz isolirt. Die Küste wird hier durch verschiedene Meerbusen getheilt, in O. ist der von Manfredonia, in S. der von Taranto u. Squillace (latsche), in W. der von Eufemia, Policastro, Salerno, (durch die Fata Morgan« berühmt), Neapel u. Gaeta. Kein einziger bedeutender Fluß bildet sich hier und selbst der größte, der Garigliano (riljano) ist nur eine kurze Strecke schiffbar; andere Flüsse sind: der Volturno und Sele in W., derBrandano und Basiente in S., der Ofanto, Cervaro, Sangro u. Pescara ln O. Unter den Seen, deren man zwölf von einiger Bedeutung zählt, ist der von Celano (tschelano), 10M. im Umfange, der be¬ deutendste. Allethalben trägt der Boden vulkanische Spuren, nirgend mehr als in SW., wo der Vesuv von Zeit zu Zeit wicderkehrende Erdbeben (1783 wurden mehr als 100 Städte und Dörfer Kalabriens dadurch zerstört) den noch nicht gestillten Aufruhr in den Tiefen der