Deutschland. 115 gung mit dem Hinterrhein fließt der Fluß nach O., dann wendet er sich nach N. und behält diese Richtung bis zum Eintritt in den 8 oTt. großen Boden-See. 3. Bei Eonstanz tritt der Rhein aus dem Boden-See und bildet bald daraus den Zeller- oder Unter-See, den man gewöhnlich noch für einen Theil des Boden-Sees ansieht. Nun fließt der Rhein bis Basel nach Westen und durchbricht auf dieser Strecke den Zug des Jura. Darum hat der Strom hier Stromschnellen und Wasserfälle; der berühmteste Fall in der Nähe von Schaffhausen 60'hoch. Aus der linken Seite münden die Thur und die bedeu¬ tende Aar. , Die Aar entspringt am Finsteraarhorn (S- 110.) und bildet mit ihren Zuflüssen das gepriesene Berner Oberland mit seinen lieblichen Thälern und Wasserstürzen. Die Aar durchfließt die Seen von Brienz und Thun und nimmt auf dem westlichsten Punkte ihres Laufes den Abfluß der Seen von Neufchatel und Biel auf. Dann schlägt sie sich nach NO. und begleitet bis zu ihrer Mündung den Jura. Nicht weit von derselben empfängt sie dicht neben ein¬ ander ihre größten Zuflüsse Reuß und Limmat. a) Die Rcuß entspringt nördlich vom St. Gotthardt und in ihrem bald lieblichen, bald schrecklichen Thale zieht die Heerstraße aus Italien nach Deutsch¬ land.. Darauf durchzieht der Fluß den Vierwaldstädter See, nimmt hernach noch den Abfluß des Zuger Sees auf und strömt nordwestlich nach der Aar. b) Die Limmat bildet sich aus den Abflüssen der Seen von Wallenstadt und Zürich. 4. Von Basel an durchfließt der Rhein die 3 — 5 M. breite ob errh einische Tieseb ene, einen äußerst geseg¬ neten Landstrich mit dem mildesten Klima in Deutschland. Sie wird links von den Vogesen, rechts vom Schw-arz- wald und Odenwald begränzt. a) Die Vogesen, deutsch der Wasgau, beginnen im S. mit dem W älschen B elch en oder B allon d' A lsa ce und erreichen im Sulzer Belchen 4000'. In der Gegend von Kaiserslau¬ tern ist eine Lücke im Zuge des Gebirges; nördlich davon erhebt sich ein plateau-artiges Bergland, die Hardt oder das Pfälzer Ge¬ birge, was im N. mit dem Donners berge abschließt. An dem Abhange der Hardt viel Weinbau. b) Große Aehnlichkeit mit dem westlichen Zuge hat der östliche, der Schwarzwald, von seinen Tannenwäldern benannt, von einem arbeitsamen einfachen Völkchen bewohnt (Holzflößen, Uhren, Kohlen¬ brennerei). Die höchsten Gipfel, Feldberg und (deutscher) Belchen übersteigen 4000'. Nach dem Rhein zu fällt das Gebirge steil ab. und trägt an seinen Abhängen Wein, Nußbäume und zahme Kastanien. ^ Gegen O. allmähliger Abfall und Zusammenhang mit dem schwäbischen Jura (S. 112.). Von der Murg an gegen Norden