Der geographische Unterricht auf Gymnasien hat die Aufgabe, dem Schüler von der Erdoberfläche, insbe¬ sondere von der Topik oder der horizontalen und ver¬ tikalen Gestaltung, von den klimatischen Verhältnissen und der Bewohnbarkeit derselben, so wie endlich von den sie bewohnenden Völkern und deren politischen Verbindungen, ein zwar immer nur allgemeines, aber anschauliches, klares Bild zu geben. Ein solches Bild läßt sich zunächst und in seinen Grundzügen nur durch die Anschauung und sorgfältige Betrachtung guter Kar¬ ten gewinnen: es muß daher dieser Unterricht vorzugs¬ weise auf das Studium der Karten gegründet werden, und das bei demselben zu Grunde gelegte Lehrbuch soll nur ein Hülfsmittel sein und den Weg bezeichnen, auf welchem am leichtesten und sichersten das Bild von der Karte entnommen und dem Geiste eingeprägt wird. Zu dem Zwecke scheint es durchaus nothwen- dig, die Masse des geographischen Stoffes strenge zu begränzen und auf das zu beschränken, was auf Gym¬ nasien gelernt werden kann und auch gelernt werden soll. Der Verfasser glaubt in vorliegendem Leitfa¬ den diejenigen geographischen Anschauungen, welche bei der jetzigen Ausdehnung dieses Unterrichts auf Gym¬ nasien mit Recht von jedem Abiturienten verlangt werden können, ausgenommen und zugleich den Weg bezeichnet zu haben, auf welchem dieselben am natür¬ lichsten und sichersten zu einem Gesammtbilde sich ge¬ stalten. Das also gewonnene Bild von den Verhält¬ nissen der Erdoberfläche kann außerhalb der Schule dann nach Lust und Bedürfnis im Allgemeinen oder