211 Erwin v. St., der Baumeister des Straßburger Münsters geb. (st. 1318); Baden, berühmtes Bad, schon zur Römerzeit; jährl. über 30000 Badegäste; in Breiten 1497 Melanchthon geb.; Kehl, Straßburg gegenüber, befestigt, Rheinbrücke; Manheim 30500 E., Badens einziger Rheinhafen von Bedeutung; Heidelberg 17700 E., die ländlich schönste Stadt Deutschlands, am Fuß des Kaiserstuhls; d. Residenzschloß der Kurf. v. d. Pfalz 1689 durch d. Franzosen zerstört; Univ. 1386 gegr.; Schwetzingen mit berühmtem Garten; Waghäusel, Schlacht 1849. §. 339. Das Königreich Würtemberg 354 cm, 1*748.000 E. (2/3 Protestanten). Die Grasen v. W., ursprünglich Vasallen des Herzogth. Schwaben, mehrten ihr Gebiet hauptsächlich bei dem Zerfall der Hohenstausischen Macht, erhielten 1495 die herzogliche, 1803 die Kurwürde; 1806 wurde W. durch Napoleon um mehr als das Doppelte vergrößert zum Königreich erhoben (Alt- und Reuwürtemberg).— König Karl I. — Einteilung in 4 Kreise: 1) Neckarkreis im NW: Stuttgart 69000 E., Hauptst., Hauptsitz des süd¬ deutschen Buchhandels; Hegel geb. 1770, G. Schwab st. 1850. Dannecker st. 1841; im Lustschloß Solitüde bis 1775 die Karlsschule; Canstadt, Bad; beim nahen D. Rothenberg der Würtemberg mit der Stammburg der Könige; Waiblingen a. d. Rems, „die Waiblinger"; Weinsberg mit der Burg Weibertreu (1140 d. Weiber v. W.); 1525 die Weinsberger Blutthat der Bauern; I. Kerner st. 1860; b. Döf¬ fingen Sieg Graf Eberhards über die Städter 1388; in Weil d. St. Keppler 1591 geb.; Ludwigsburg 11000 E. v. H. Ludwig angelegt; Jaxthausen, Burg Götzens v. Berlichingen; Hohenasberg, Staatsgesängniß, Ehr. Schubert; Heilbronn 14500 E. u. Eßlingen 15000 E-, Reichsst.; bei Laufen siegt Ldgr. Philipp d. Großm. 1534; im D. Marbach Schiller 1759 geb.; 2) Schwarz waldkreis im SW: Reutlingen 13000 E., gewerbthätig; 1377 Niederlage Gr. Ulrichs; dessen und Gr. Eberhards I. Grab in der Stiftskirche; Urach, Hauptsitz der Leineuindustrie; schloß Lichtenstein, der schönste Punkt Schwa¬ bens; Tübingen 8700 E., Landesuniv., Uhland geb. 1787, st. 1862; Rottweil, Reichsst.; Wildbad; Hohentwiel, Enclave im Badenschen, mit Ruinen v- d- Resid. der Alemannischen Herzöge; 3) Donaukreis im SO: Ulm 23000 E., Reichsst., einst blühende Fabrik- und Handelsst., Bundesfestung; schöner Dom; Friedrichshafen, sonst Buchhorn, d. Haupthandelsplatz am Bodensee; Weingarten auf d. S. Martinsberge b. Ravens¬ burg, Abtei, Stammburg d. Welfen; in Biberach 1733 Wieland geb., bei Weilheim im N des Kreises die Limburg, Stammsitz der Zähringer; der Hohenstaufen mit kleinem Manerreste der alten Stammburg; 4) Jaxtkreis im NO: Ellwangen, Reichsprobstei; Lorch, Erbbegräbniß d. Hohenstaufen; Gemünd am Fuß des Hohen Rechberg; Berlichingen, Götz v. B.; Mergentheim bis 1809 Sitz :des Deutschritterordens; Schwäbisch-Hall, Reichsst., Saline; „die Häller". §. 340. Das Königreich Bayern und das Fürstenthum Liechtenstein. I. Königreich Bayern 1380 EiM., 4.774.000 E., davon ^/3 Pro¬ testanten, besonders in Franken und Schwaben. Das alte Herzogthum B. mit seinen Marken reichte v. Lech bis zur Raab und dem Adriat. Meere; sehr verkleinert verlieh es nach Heinrichs d. Löwen Sturz 1180 K. Friedrich I. an Otto v. Wittelsbach; 1227 kam die Rheinpfalz durch Heirat hinzu, wiederholte Theilungen begründeten mehre Linien. 1623 erhielt B. die Kurwürde des geächteten Pfalzgrafen, 1799 vereinigte Kurf. Map. Joseph (v. Pfalz-Zweibrücken) alle Länder des Wittelsb. Hauses, die 14*