265 keinem Orte langer als 3 Monate dauernd, und eine trockne Jahreszeit. Ein¬ tritt und Beschaffenheit s. §- 161. Ganz Afrika liegt in der Zone des Regens; Die Regenmenge im tropi¬ schen Theile ist sehr groß (am C. Sierra Leone 155"), in der Sahara regnet es höchst selten, doch fallen auch da gewaltige Regengüsse, welche die Wadis in Bergströme, verwandeln; Barka und Ägypten sind regenlos, die große Trockenheit der Luft wirkt hier merkwürdig conservirend (Mumien). Schnee fällt nur auf den höchsten Gebirgen (auf welchen?). Afrikas continentaler Charakter bekundet sich auch in der Schroffheit der klimatischen Gegensätze zwischen Hitze und Kälte, Dürre und Nässe. Aus den schattenlosen Hochländern sind in Folge der Rückstrahlung der Wärme von der erhitzten Oberfläche die Tage heiß und die Nächte kalt, selbst in der Sahara kommt schneidende Kälte und Eisbildung vor. Das Klima der Hochländer ist meist gesund, in den feuchten und sumpfigen Niederungen verfällt der Europäer bösartigen Fiebern; am gefährlichsten sind ihm die plötzlichen Temperaturverschiedenheiten und der Übergang von der nassen zur trocknen Jahreszeit. Die Pest in Ägypten. Vorherrschend sind in Afrika die regelmäßigen und periodischen Winde: der Nordost- und Südost-Passat, die Monsuns an der Ostküste. Die heißen Winde (§. 180). In Senegambien wüthen die Tornados, Cyclonen an der Str. von Mozambique, die Trovados am Cap. §. 437. V. Produkte Afrikas. 1) Die Mineralien Afrikas sind noch wenig bekannt; die Wüste hat einen großen Reichthum an Salz und Natron. Von Metallen findet sich Eisen überall in Menge, Gold im Kong und Habessinien, Kupfer in Niederguinea, Silber scheint zu fehlen. Steinkohlen gibt es an der Südostküste. 2) Flora. In Afrika sind nur zwei Pflanzenzoncn, die der Banane in der Mitte, und die der Edelfrüchte und immergrünen Bäume ani Nord- und Südrand. Am Nordrand stimmt die Pflanzenwelt mit der Südeuropas überein. Erst in der Sahara beginnt der eigenthümliche Charakter der afrikan. Flora, die sich besonders durch einzelne kolossale Formen auszeichnet. Im Allgemeinen ist sie ebenso einförmig wie es die übrigen, Verhältnisse sind. Wo Feuchtigkeit und Hitze sich vereinigt fin¬ den, da zeigt sich Üppigkeit, Kraft und Fülle im Pflanzenwuchsc. Die Bäume sind außer auf den höchsten Gebirgen nie ohne Blätter, der Baobab wechselt sie jedoch regelmäßig jedes Jahr. Urwälder fehlen. Große Flächen haben einen sehr be¬ schränkten Pflanzcnwuchs; die Steppen, z. B. die Karoo. Die Vegetation der Sahara ist äußerst dürftig, auf weiten Strecken ist sie ganz pflanzenleer. „ Waldlose Gegenden find die Sahara außer in den gebirgigen Thcilen, Nubien, Ägypten und manche Tafellandschaften Südafrikas. In den waldreichen Gegenden der Nordküste findet ein Übergang von den immergrünen Laubwäldern zu den formenreichcn der Tropen in der Mitte Afrikas statt. Im südlichsten Afrika sind die Wälder mit steifen: Laube (§. 203). Hervorzuheben sind: der Drachenbaum, der Baobab als der charakteristische Baum des Negerlandcs bis 13° n. B., der Butterbaum nördl. vom 9° n. Br., der Ethelbaum, die Dattelpalme, der eigentliche Wüstenbaum, die Dum- und die Deleb- palme in ganz Jnnerafrika, die Fächer-, Wein-, Öl-, Kokospalme, der Brvdfrucht- baum, die Banane; auf Madagaskar der wasserhaltende „Baum des Reisenden"; Gummibäume, zahlreiche Gewürz-, Arznei- und Spezereipflanzen; die Papyrus¬ staude im Nilthale (Papier), der Kaffeebaum in Habessinien und Kassa. 3) Fauna (§. 209). Die Thicre übertreffen die andrer Erdtheile an Größe, Kraft, Wildheit und Unbändigkeit. Die Zahl der eigenthümlichen ist sehr groß. Überall ist das Thierleben von dem wechselnden Matze der Feuchtigkeit abhängig.