225 Geschichte W ü e r e m b.c rg s. gen genommen und endlich zu Urach 1615 enthauptet. Mit seinen Brüdern, Ludwig Friederich, Julius Friederich, Frie¬ derich Achilles und Magnus schloß der Herzog i6i7^den Fürstbrüberlichen Vergleich, der ihi'.en, den Stif¬ tern der Mö m pelg ard isch en und B re n z - W ei lti n - gischen Linie, Wohnstze im Lande und Einkünfte anwies. In eben diesem Jahr iöi7 wurde das erste Jubelfest der Reformation gefeiert. — Brenz unh Wciltingcn nebst mehreren Dörfern waren unter Johann Friederich den; Lande einverleibt worden. Eberhard III, war 14 Jahr alt, als sein Vater starb, dessen Nachfolger er wurde. Der Krieg wüthete immer schreck¬ licher, und die Zeit ocr höchsten Drangsale nahte heran. Kaum hatte der Oheim des jungen Herzogs, Ludwig Frie¬ derich, die Vormundschaft über ihn angetreten, und vergeb¬ lich das Land von Wallensteins Druck durch Bitten bei Kai¬ ser Ferdinand II. zu befreyen gesucht, als das Resii- t u t i 0 n s - E d i k t des Kaisers erschien, vermöge dessen alle Klöster und geistlichen Güter im Lande den Katholiken zurück¬ gegeben werden sollten. Wallcnstcins Truppen kamen diesem Befehl nur allzutrcu nach, und halfen den Schaarcn von ein¬ wandernden Mönchem und Nonnen zu ihrer ungerechten Besiz- nehmung, und zwangen sogar viele Unterthanen zum katho¬ lischen Glauben überzugehen. Indessen starb Ludwig F r i c d c r i ch, dem sein Bruder Julius F r i e d e r i ch in der Vormundschaft folgte. Dieser trat dem Bündnisse bei, das die protestantischen Fürsten mit Gustav Adolph, Kö¬ nig von Schweden geschlossen hatten, der ihnen zu Hülfe gc- kommen war. Er mußte es aber durch die Bedrückungen der kaiserlichen Truppen entgelten, welche in den schwäbischen Kreis und hauptsächlich in sein Land gelegt wurden. Während dieser Zeit war Eberhard III. volljährig geworden, und trat die Regierung 1655 selbst an. Der Sieg bei Lützen schien eine bessere Zukunft für das protestantische Deutschland und für Würtemberg herbeizuführen, welche jedoch die verbün¬ dete Armee, durch die unglückliche Schlacht bei Nördlin- g e n wieder vereitelte. Durch sie kam auch Würtemberg wie¬ der ganz in Feindes Hände, Hohentwiel ausgenommen, das der wackere Commandant Widerhvld den ganzen Krieg hindurch behauptete. Sieben Jahre lang kam nun über das Land das höchste Elend, Verheerung, Morden, Rauben der feindlichen Soldaten und als Folge davon Theurung und Pest. In kurzer Zeit hatte das Land hundert Millionen Gulden verlohren, und war dabei so menschenleer geworden, daß die Zahl der Einwohner von 600,000 auf 46,000 gefunken war. Der Herzog hatte nach der Schlacht bei Nördlii.gen sich nach Straßburg geflüchtet und sein Land verlassen, welches nun der