92 terten dann in der letzten Hälfte des löten Jahrhunderts das Reich, indem man nicht blos um politische Rechte, son¬ dern auch um religiöse Meinungen kämpfte, seit die Ideen der Kirchen - Reform von Deutschland herüber kamen. Be¬ ruhigend in dieser Beziehung war die 45jährige Regierung der Königin Elisabeth, welche den Haushalt des Staats zu ordiÜn und eine Seemacht zu schaffen bemüht war. Doch unter ihren unklugen Nachfolgern trat das Parlament in offenen Kampf gegen die königliche Macht, und Oliver Cromwell stellte sich unter dem Titel eines Protektors an die Spitze der neuen Republik; allein schon nach sieben Jah¬ ren (1660) rief man Karl II. aus dem Exil wieder auf den Thron. Leider aber begann er auf's neue, das Volk mit Härte zu behandeln, und als sein Nachfolger Jacob II. in seinem Sinne zu regieren fortfuhr, rief man den Schwie¬ gersohn des Königs, Wilhelm von Oranten, auf den Thron und schloß Jacob sammt seinem Sohne von demselben aus. Seit jener Zeit entwickelte sich die Nation innerlich zu größerer Freiheit, äußerlich zu größerer Macht. Zwar verlor England am Ende des vorigen Jahrhunderts einen großen Theil seiner Nord-Amerikanischen Besitzungen, indem dieselben sich für frei erklärten, allein noch größere er¬ warb es in Ostindien wieder, und so ist es bis diesen Augen¬ blick unter den Staaten Europa's derjenige, dessen Einfluß sich über alle Länder der Erde verbreitet. (S. §. 120.) . §• "5. Grenzen. Die Britischen Inseln werden von dem Atlanti¬ schen Meer umflossen, das im Osten derselben die Nord¬ see, südlich der Canal oder la Manche genannt wird; der zwischen Britannien und der Insel Irland liegende Theil des Atlantischen Meeres heißt das Irische Meer und der süd¬ liche Theil von diesem der St. Georgs-Canal. §. 116. Größe. Die beiden Britischen Inseln enthalten zusammen gegen 5700 Q.-Meilen, wovon auf Irland etwa 1520 kommen. Die Zahl der Einwohner beträgt 26 Millionen, und es leben dem-