246 Europa. den, besonders in den stanz. Niederlanden und im Elsaß, betreibt ihn am erfolgreichsten; in den südwestlichen Pro¬ vinzen steht es noch schlecht damit. Man baut alle Arten Getreide, besonders Weizen, selbst Mais und Reiß. Die Viehzucht ist noch vernachlässigt. Die stanz. Pferde tau¬ gen nichts; die besten sind in der Normandie. Im Süden bedient man sich der Esel und Maulthiere. Sehr große Verbesserungen hat die Schafzucht durch Einführung der Merinos erfahren. Ueberall halt man viel auf Federvieh. Die Bienen- und Seidenwürmerzucht ist für den Süden von großer Bedeutung. Die Fischerei ist einträglich. Das Hauptprodukt Frankreichs ist aber der Wein (47j Mill. Eimer), als: Champagner, Burgunder, Muskateller, Mé¬ doc, Pontac rc. — Seide wird jährlich für 26 Mill. Li¬ vres gewonnen. Außerdem liefert Frankreich das beste Obst Europa's, treffliches Baumöl, Kapern, Südfrüchte rc.— Der Bergbau, besonders in Halbmetallen, wird in den Gebirgen eben nickt schlecht betrieben; doch bedarf Frank¬ reich der Zufuhr an Metallen. Die Industrie ist ausgezeichnet; sie liefert viele und gute, besonders geschmackvolle Waaren beinahe in allen Stoffen. Fast alle Artikel des Gewerbfleißes werden fa¬ brikmäßig betrieben. Die stanz. Künstler haben wegen der Schönheit und Verzierung ihrer Arbeiten einen ausgebrei¬ teten Ruf, weßhalb Frankreich, besonders die Hauptstadt, in allen Sachen des Luxus und der Mode den Ton an- giebt. Auch deutsche Arbeiter zieht man gern in die stanz. Fabriken und benutzt sie besonders, wo es auf Solidität der Waare ankommt. In Paris allein leben an 86,666 deutsche Handwerker. Berühmt sind die französischen Sei¬ den-, Baumwollen-, Leinen- und Hanfwaaren, Leder, Gold-, Silber- und Stahlwaaren. Nach den neuesten Angaben be¬ trägt der Werth aller in Frankreich jährlich fabricirren Waaren 2,666 Mill. Franken; der Arbeitsgcwinn *<66 Mill. Der Handel wird durch die günstige Lage zwischen zwei Meeren, durch große Flüsse, durch Kanäle, Kunststra¬ ßen, durch den Reichthum an Produkten sehr befördert. Der innere Handelsfonds beträgt (nach Desbrosses 6.244,636,462 und das circulirende baare Geld 918,786,814 Gulden. Zur Fern- und Küstenfahrt sind stets 8,666 Schiffe in Bewegung, welche zusammen 744,666 Tonnen