Türkei. 713 C. Russisch Amerika. Ein Theil der Nordwestküste Amerika's, vom 54° 40' bis 71° N. B. mit 17,000 oder 24,000 mM. und etwa 61,000 E. Das Land wird in W. von der Beringsstraße, dem Nortonsunde, dem Meere von Kamtschatka, der Bri- ftolbai; im S. von Cooks Einfahrt, dem Prinz - Willi¬ ams- und Notkasunde; im Osten von den engl. Besitzungen und im Norden von dem Eismeere begrenzt. Wenige Rus¬ sen haben sich hier angesiedelt; die Bewohner sind wilde Tschuktschen, Konjägen, Tschugatzen, Kaljuschen und Eski¬ mos. Sie leben vom Fischfänge und von der Jagd der Pelzthiere. Die russischen Niederlassungen, des Pelzhandels wegen gegründet, sind Alexandria oder St. Paul auf der Insel Kodjak und am Norfolksunde Neu-Archan¬ gel. Südlicher, in Kalifornien, ist die Niederlassung Roß, welche jedoch aufgegeben werden soll. XVIII, Das türkische Reich. Die Angaben über Größe, Einwohnerzahl, Staatsein¬ künfte rc. dieses großen Reichs sind, bei der Unvollkommen¬ heit der Verwaltung, sehr schwankend und unsicher. Bald giebt man den Flächeninhalt auf 50,000 □ M. mit 28 bis 30 Mill. Einw. an, bald schätzt man ihn auf 42,400 HjM. mit 22| Mill. Seelen. Die Staatseinkünfte werden auf 20 bis 30 Mill. Fl. geschätzt. Die Staatsverfassung ist unumschränkte Despotie, doch hat der jetzige Sultan allen seinen Unterthanen Si¬ cherheit des Lebens und Eigenthums zugesagt, und es hat sich überhaupt manche europ. Neuerung eingeschlichen, wor¬ an die echten Muselmänner wenig Gefallen finden. An der Spitze der Regirung steht ein Kaiser (GroßHerr, Großsultan oder Pa di sch ah), dessen Gewalt eigent¬ lich nur durch den Koran beschränkt ist. Die Thronfolge ist nur in männlicher Linie erblich. Der Hof des Sultans heißt die Pforte. Der oberste Reichsbeamte ist der Groß- wessir. Das Landheer wird von dem Seraskier-Pa- scha und die Flotte von dem Kapudan-Pascha ange¬ führt. Der Staatssecretair heißt R eis - Essen di, der Schatzmeister Defterdar, der Oberpriester und erste Aus-