arisches ^ rpr-s'V aiversitut ^ 40 ü rzbü iJ I. Allgemeines. 1. Die Formen der Erdoberfläche und ihr Einfluß auf den Menschen *). (Nach G. L. Kriegh, Schriften zur allgemeinen Erdkunde.) Das horizontal Ausgebreitete und das in die Höhe Gerichtete oder Ebene und Berg sind die zwei Grundformen der Erdoberfläche. Die Ebene, die einfachste Form oder vielmehr das Formlose selbst, kommt in unabsehbarer Ausdehnung mit mathematischer Vollkommenheit nur auf dem Meere vor, wenn in strömungsfreien Gegenden gänzliche Windstille dasselbe umfängt; aber diese Erscheinung ist an keinem Orte der Erde eine bleibende, und man weiß nur einige Stellen des Oceans anzuführen, an welchen sie besonders häufig eintritt. Das Meer. Das Meer erscheint dem Menschen als die Mutter und Erhalterin des Lebens. Ursprünglich den ganzen Erdball bedeckend, hat es lange die Keime alles Werdenden in seinem Schooße getragen, und alle Fest¬ länder sind nur Inseln, welche aus ihm einst emporstiegen. Noch jetzt enthält dasselbe eine unerschöpfliche Fülle lebender Wesen, umspült alles feste Land, ist die Quelle der Feuchtigkeit, die, aus ihm aufsteigend und auf die Länder sich niederschlagend, in Verbindung mit der Wärme diese allein fruchttragend und bewohnbar macht, nimmt alle fließenden Gewässer in sich auf, um sie in anderer Form durch die Lüfte dem Lande wieder zuzusenden, und ist so noch immer Mutter und Erhaltc- rin des Lebens. Daher erschien so vielen Völkern die See als „heilige *) Dieser Aufsatz behandelt sowohl die ästhetische, als die culturhistorische Seile der Formen der Erdoberfläche. Der hier gegebene Auszug beschränkt sich auf die culturhistorische Seite. Eine Probe von dieser ä st h e t i s ch e n Geographie findet sich unter Nr. 35. Pütz, Charakteristiken zur vergleichenden Erdkunde. I. 1