166 Erste Abtheilung. Europa. denLurg. St. a. d. Brökaue u. an dem versandeten Wesseler Kanal. 1 M. v. d. Oltiee. 3,000 E. Im 9. u. 10. Jahrhnnd. eine der wichtigsten Städte im N. u. Hanptit. des von den heidnischen Obvtriten bewohnten Wagriens. Bistbum v. 952 bis 1163; nach Lübeck verlegt. Liitgenburg. St. a. d. Kußaue o. Helmsdorfer Aue. 2,500 E. Viehmärkte. Offene, kleine Rhede bei Hohewacht, 3/4 M. entfernt. Plön. St. in einer höchst anmuthigen Gegend zw. d. großen u. kleinen, fischreichen Plöner See. 3,000 E. Schloß. Segeberg. St. unweit d. Trave. 3,500 E. Gewerbe. Der Kalkberg, früher Alberg, ein aus der weiten Ebene einsam emporragender Gyps- felien, auf dem die Siegebnrg stand und dessen Gestein ein bedeutender Handclsgegen- stand ist. Traventhal. Ehem. Lustschloß; j. Amtshaus a. d. Trave. Friede zw. Karl XII. v. Schweden u. Friedrich IV. v. Dänemark 17. Aug. 1700. Oldesloe s—loh^. St. a. d. Trave. 2,700, E. Fischerei. Schiffahrt. Saline [7,000 Tonnen jährl.s. Sool- u. Schwefelbäder. Transithandel. §. 62. Die freie und Hansestadt Lübeck. 1. 1. Bestandtheile ».Grenzen. Das Hauptland zw. der Nordsee, dem Fürstenth. Ratzeburg, Lauenburg. Holstein u. dem oldenb. Fürstenth. Lübeck; 1 Parzelle in Meckl.- Schwerin; 1 Parzelle im Fürstenth. Ratzeburg; 5 Parzellen in Lauenburg; 3 Parzellen zw. Holstein u. dem Fürstenthnm Lübeck. Das Amt Bergedorfin. 1„, QM. zw. Hamburg, Hannover, Lauenburg u. Holstein gehört Lübeck u. Hamburg gemeinschaftlich. — 2. Größe: 5,9„ QM., wovon 3„0 QM. auf den Haupttheil u. 2„z QM. auf die Ex¬ klaven kommen. — 3. Eintheilnng. a. Die Stadt Lübeck, b. Das Gebiet innerhalb der Landwehr, c. Das Gebiet außerhalb der Landwehr m. der Stadt Travemünde u. den adeligen Gütern Niendorf-Reeke o. Weißenrode. 2. Oberfläche. Ebenes Land, das theils Marsch-, theils Geestland u. größten- theils sehr fruchtbar ist. 3. Gewässer. Trave. Steckenitz; kanalisirt; durch den Steckenitzkanal mit der Delvenau verbunden. Wackenitz. 4. Einwohner 1851: 47,742.x) Sachsen. Meist Lutheraner unter dem geistl. Ministerium in Lübeck; 300 Reformirte; 400 Katholiken unter dem Bischöfe v. Hildesheim; 500 Juden, die bis 1848, einige Schntzjuden in der Stadt ausge¬ nommen, meistens in dem 1 Stunde von Lübeck enlfermen Dorfe Moisling wohnen mußten. 3. Kultur. — 1. Der sehr ergiebige Ackerbau erzeugt viel Getreide, Garten¬ gewächse, Flachs u. Futterkräuter. Viel Waldungen. Gute Rindvieh- ».Schaf¬ zucht. — 2. Die Industrie war früher nicht unbedeutend, ist aber jetzt weit ge¬ ringer, als in Hamburg u. Bremen. — 3. Der Hauptnahrnngszweig ist der Handel u die Schiffahrt. — 4. Bildiingsanstalten. Außer den höheren Unterrichts¬ anstalten finden sich Mittel- u. niedere Schulen in jedem Kirchspiel der Stadt u. aus dem Lande. Lübeck hat mit Hamburg, Bremen u. Oldenburg eine Militärschule in Oldenburg. 6. Verfassung. — 1. Demokratische Republik, in der Senat, Bürgerschaft u. Bürgerausschuß die oberste Gewalt besitzen.3) — 2. Das Oberappellation s- s ') Zahl der Wohn Plätze. 2 Städte, 68 Dörfer, Weiler u. Vorwerke, dar¬ unter im ausschließlich lübeckischen Gebiet nur 4 Kirchdörfer sind. J) 1. Der Senat [hochedler n. hochweiser Raths hat die vollziehende Gewalt. Er besteht aus 14 Mitglieoern, die auf Lebenszeit aus den Bürgern des Freistaats von beeidigten Wahlmännern, wozu Senat u. Bügerschaft ans ihrer Mitte eine gleiche Anzahl ernennen, gewählt werden. Alle 2 Jahre wählt er ans seiner Mitte 1 Bürgermeister für d. Dauer der 2 nächsten Jahre. — 2. Die Bürgerschaft besteht aus 120 Mit¬ gliedern, die von allen Bürgern des Freistaats auf 6 Jahre gewählt w. Alle 2 Jahre tritt '/, aus. — 3. Der Bürger ans schuß zählt 30 Personen. Er wird v. d. Bürgerschaft aus ihrer Mitte gewählt u. alle Jahre um die Hälfte erneuert. — 4. Wappen: ein wagerecht getheilter, weißer n. rother Schild. — 5. Feldzeichen: rothes Kreuz im weißen Felde m. weißem Rande. — 6. Cocarde: weiß u. roth. —