204 Däni scher Staat. gegen den Fluß gekehrte Hauptfronte mit einem Portikus von Ko¬ rinthischen Säulen verziert und mit einer hohen weithin sichtbaren Kuppel überwölbt ist; das Zollhaus, eins der prachtvollsten Ge¬ bäude Dublins, 375 F. lang und 290 F. tief, mit einer 125 F. hohen Kuppel, auf der eine 16 F. hohe Statüe Merkurs prangt, und mit einer Säulenreihe geziert; das große Hospital für Kind¬ betterinnen, welches jährlich 3300 Wöchnerinnen aufnimmt, des¬ sen Hauptgebäude von Quadersteinen aufgeführt, in der Mitte ei¬ nen Thurm hat und 2 Fronten bildet, die mit den Flügelgebäuden durch halbrunde Säulengänge verbunden sind. Der Garten diefes Hospitals ist der Sammelplatz der schönen Welt, wo im Sommer jeden Abend Musik und große Beleuchtung, wie im Vauxhall zu London ist. Das Schloß, die ehemalige Residenz der Irländi¬ schen Könige, jetzt der Sitz des Vicekönigs oder Lord Lieutenants, ist ein altes und von außen unansehnliches Gebäude, und enhält auch die Schatzkammer und das Zeughaus mit Gewehren für 80,000 Mann. Der Phönix-Park ist einer der schönsten Spaziergänge Dublins mit schönen Lindenalleen und.großen Wiesenflachen und der zu Ehren Wellingtons auf einer kleinen Anhöhe 1820 errichte¬ ten 210 F. hohen Säule. Dänischer Staat. Das Land, das jetzt Dänemark heißt, wird in der Geschichte zuerst im I. 113 vor Ehristi Geburt erwähnt/ als nämlich die Cimbern, ein germanischer Volksstamm, in Verbindung mit den Teutonen, in die Römischen Provinzen einfielen. Wahrscheinlich hatten diese Eimbern ihren Wohnsitz auf der Eimbrischen Halbin¬ sel, die jetzt Jütland genannt wird und ein Theil Dänemarks ist. Späterhin erzählt die Sage, daß ein gewisser Odin, als ein An¬ führer der Gothen, auch nach Dänemark gekommen und diesem Lande Regenten gegeben habe, darunter Ski old sich ein solches Ansehen erworben habe, daß lange Zeit die Dänischen Könige nach ihm Skioldungen (Skiold's Nachkommen) genannt wurden. So viel ist gewiß, daß die Bewohner Dänemarks tapfere, wilde Krieger waren, die wegen der insularischen Lage ihres Landes sich sehr auf Seeschifffahrt legten, und allenthalben, wo sie hinkamen, als Seeräuber gefürchtet wurden. Sie bestanden aus vielen Stäm¬ men oder kleinen Staaten, deren jeder sein eignes Oberhaupt oder König hatte, und wurden, als die Römische Macht in Verfall kam, unter dem Namen Dänen und Normänner (Männer aus Norden) bekannt, unter welchem Ramear „Normänner" man je¬ doch auch die Bewohner Schwedens und Norwegens begriff. Gorm der Alte (im I. 920) oder nach Andern sein Sohn Harald VIII. (von 931—981) soll zuerst sich alle Stämme unterwürfig gemacht haben. Ein Nachkomme dieses Königs, Ka-