Vereinigte Staaten von Nordamerika. 129 Kentucky, Tennessee, Arkansas, Mississippi und Louisiana. Die de« merkenswerthesten an demselben gelegenen Ortschaften sind: die Forts St. Anton, Crawford (mit dem dabei gelegenen Prairie du chien) und Armstrong im Ouiscon sin gebiete; St. Louis in Missouri, Cahokia in Illinois, Herculanum und St. Genevieve in Missouri; Columbia in Kentucky, Memphis in Tennessee; Vicksburg und Natchez in Mississippi; St. Francisville, Baton rouge, Donaldsonville und Neu-Orleans in Louisiana. Unter den vielen Nebenflüssen des Mississippi sind der Missouri, der Arkansas und der Ohio die drei größten und bemerkenswer- thesten. Der Missouri ist nicht bloß der größte unter allen Neben¬ flüssen des Mississippi, sondern übertrifft ihn auch sogar an Länge des Laufes und an Wassermasse, so daß man ihn eher für den Haupt¬ strom und den Mississippi für seinen Nebenfluß halten sollte. Seine Quellen waren bis zum I. 1804 unbekannt, wo die Nordamerikaner Lewis und Clark, bei ihrer Reise zum stillen Ozean, bis in die Nahe seiner Quellenflüsse vordrangen. Diese 3 Quellenflüsse heißen Jefferson, Madison und Gallatin und haben ihren Ursprung in dem Felsengebirge. Sie sind von einer fast gleichen Größe und fließen Anfangs in einer nordnordöstlichen Richtung bis zum 45° 24' N. Br., wo ihre Gewässer sich vereinigen und den Missouri bilden. Der Lauf desselben ist anfänglich nordnordwestlich quer durchs Felsenge¬ birge bis 4?o 3' N. Br. Da stürzen sich seine Gewässer durch Fel¬ sen hindurch, welchö an einigen Stellen eine senkrechte Höhe von 80 F. haben. Nachdem er die Falle passirt hat, welche sich beinahe 2£ M. erstrecken und einen Abfall von 380 F. machen, öffnet sich der Mis¬ souri einen Durchgang mitten durch Vasaltsäulen, welche sich 800 F. über der Wasserfläche erheben. An dieser Stelle nimmt er eine öst¬ liche Richtung bis zum Fort Mandan, von wo seine Richtung südlich wird und es bleibt bis unterhalb des weißen Flusses, worauf dieselbe im Allgemeinen südöstlich und hernach östlich ist, bis zu seiner Verei¬ nigung mit dem Mississippi, unter 38" 5b1 N. Br. Die Breite des Missouri wechselt sehr. Überden Basaltfelsen ist er450 —750, beim Fort Mandan 1500, in einer kleinen Entfernung von der Einmün¬ dung des kleinen Missouri 5280, bei der Mündung desselben 600, bei seiner Aufnahme des Osage 2635 F. breit. Sein Wasser ist trübe und weich, schmutzig aschgrau von dem Sande, womit es geschwängert ist. Cr macht daher auch große und zahlreiche Sandbänke und In¬ seln und verändert sein Bette oft. Bimssteine und andere vulkanische Produkte schimmern fortwährend auf dem Missouri und setzen sich auf den Sandbänken ab. In 40 Sekunden beträgt die Schnelligkeit sei¬ nes Laufs 300 F., oder ohngefähr in der Stunde über 1 Deutsche Meile. Stellenweise ist die Schnelligkeit seines Laufes noch größer. Der Missouri ist schiffbar von seiner Mündung bis zu den großen Fällen und von da auf seinen 3 Quellenflüssen noch einige 50 M., Cannabich's Hülfsbuch. III. Band. 9