Spanier. 7 überall dem Schmuck geneigt, liebt Diamanten und Iu- weclen, und bindet bei nächtlichen Spaziergängen leuch¬ tende Johanniswürmchen ins Haar, die hier heller fun¬ keln , als bei uns. Sonst trug man auch große Brillen, und Tabacksdosen in der Hand. In Pracht und Auf¬ wand mit Bedienten, Silbergeschirr u. s. w. stand eS, wie in Portugal, worin freilich die letzte Zeit leider eine große Aenderung wird gemacht haben. — In den größe-- sicn Häusern war im Prunksaal ein reiches Paradebette —- und der Nachtstuhl war nicht weit davon. — Bei dem Mittelstand dient ein Kohlenfeuer statt des Ofens. — Die Häuser haben mehrentheils einen viereckten Hofplatz mit einer Decke überzogen, die gegen die Sonne schützt, und in der Mitte mit einem Springbrunnen versehen, der ebenfalls zur Kühlung dient. Einige Abendstunden bringt die junge Welt fast überall mit alten Helden-, Ritter- und GeistermÜhrchen» oder mit Klingen, Singen und Springen zu. Der Fandango ist fast der Foffa Portugals; nicht so wild und heftig und unziemlich ist der Sequcdilla, wo vier Paare mit Kastagnetten tanzen. Der Bolero ist sehr rasch. Abendgesellschaften, wo Backwerk und Konfekt und sodann Ball und Tanz die Hauptsache sind, werden von vornehmern Ständen häufig gegeben. Ein Aufseher — der Bastonero — führt einen kleinen Stab, und steht für die Ordnung des Ganzen. Jahrmärkte, Kirchweihen, und vor allen die Weinlesen sind Hauptfeste. Bei letztem seht sich jeder wohin er will, und Herrund Frau sitzen mitten unter dem Gesinde. Aiegutc alte Zeit der Gleichheit scheint