Birmanen 115 Am i2ten April, dem hiesiegen Neujahrstage, be¬ spritzt man sich mit Wasser — anzudeuten das Abwaschen aller Unreinigkeit. Vorzüglich besprengen die Frauen, je¬ doch mit reinem Wasser und mittelst einer Spritze, alle Mannspersonen, die ihnen begegnen, ohne daß diese et¬ was dagegen unternehmen dürfen, als sie wieder zu be¬ netzen. Die übrigen Völker, welche sich noch unter BirmaS Scepter finden sollen» sind uns im Ganzen sehr wenig bekannt. Die Karianer, in den westlichen Provinzen, sind ein friedliches Hirtenvolk, das seine eigene Sprache und Sitten hat, und von Religion wenig zu wissen scheint. Sie haben mit Niemand Krieg. Da die Birmanen zu große Abgaben forderten, zogen sie mit ihren Hcerden in die Gebirge von Arrakan. Sie sollen sehr sittsam und gegen Fremde gastfrei sein. Die Kainer wohnen in den Gebirgen, und wider¬ setzen sich ihrer Unterjochung muthig und tapfer, und wer von ihren Landsleuten im Birmanischen stirbt, dessen Asche tragen sie auf einen heiligen Berg, der in ihrem Gebiete liegt. — Die Frauen tattowiren sich ganz ab¬ scheulich, tragen einen Fuhrmannsrock, Ketten um den Hals, und auf dem Kopfe ein zusammengeschlagenes Tuch, an dessen Zipfeln Büschel herabhangen. Sie be¬ haupten , daß sie nach dem Tode wieder Kinder würden. Von Schreiben und Lesen wissen sie eben so wenig etwas, als die Karianer. H 2 Die