544 Amerika. gerne die Schiffe begleiten. Harmlose Delphine („Meer¬ schweine", ein Säugethier), bisweilen auch ein ferner Walfisch, oder ein gefräßig nachstreichender Haifisch mit seinen unzertrennlichen Piloten. In wärmeren Strichen fliegende Fische, die sogar aufs Verdeck fallen, eine will¬ kommene Beute der Matrosen. Bei Nacht aber erscheint das prachtvolle Leuchten des Meeres, von Medusen, Krebs- chen und Salpen re., besonders in den Furchen des Kiel¬ wassers. Auch ein Gewitter ist aus dem Meere majestä¬ tischer als auf dem Lande. Täglich wird von den Schiffsoffiziereu der Ort des Schiffes gemessen, d. h. man sucht die geographische Breite durch die Beobachtung des Sonnenstandes zur Mittags¬ zeit; denn je höher dann die Sonne steht, desto südlicher ist man. Die Länge aber wird durch Uhren von äußerst genauem und gleichem Gange bestimmt; wenn z. B. zur Mittagszeit die Londoner Uhr erst 10 Uhr zeigt, so ist man um so viel westlicher, als zwei Stunden ausmachen, d. h. 30 0; und dieß beträgt in 40—50 " Breite ungefähr 340 Ml. Diese Berechnungen werden auf dem Schiffe jeden Tag mitgetheilt. Auch wird fortwährend die Ge¬ schwindigkeit des Schiffslaufes gemessen, durch ein drei¬ eckiges Bretchen, das an einer mit Knoten versehenen Schnur aus dem Wasser schwimmt, und schneller oder langsamer diese Knoten abwickelt — das Log. Einen Sturm auf offener See fürchtet die Schiffs¬ mannschaft, bis zum Matrosenjungen herab, weit weni¬ ger als die Passagiere, namentlich, wenn derselbe aus einem günstigen Kompaßstriche her braust. Das Schiff kommt ja nur um so schneller ans Ziel, erspart also auch viel an Lebensmitteln, u. s. w. Auch haben die Stürme meist ihre Zeit; am häufigsten sind sie um die Tag- und Nachtgleiche. Uebrigens nennen die Seeleute nicht so bald einen heftigen Wind „Sturm"; wenn du dich nicht mehr auf dem Verdeck aufhalten kannst, heißt das erst ein „steifer Wind". Wenn aber der Kapitain einmal sagt „Sturm", dann gilt es Ernst. Dann aber ist Nichts