America. 285 gesehene Anlage eines schiffbaren Kanals für den Welthan¬ del recht wohl möglich werden laßt. Dem jetzigen auf Rech¬ nungen und Messungen gegründeten Entwürfe nach wird der Kanal von der Stadt Nicaragua am gleichnamigen See bis zum stillen Meere seinen Endpunct an der Westküste in dem Golf vonPapagayo haben unter 292° OL. 11° NBr. — An der Nordseite: der brittische Grenzbezirk um Bal ize; die Honduras-Ban; Mu skit o-Küste; Cap Gra- cias-a-Dios. Neu-Guatimala, Hptft. unweit der Westküste, .wo ste ihren Hafen hat; Universität, Fabriken, Handel, 50,000 E.; neu erbauet seit 1774, wo Alt-Guatimala (4 Meilen da¬ von, Binnenstadt, jetzt wieder 18,000 E.) durch Erdbeben zer¬ stört wurde. Nicaragua am Südwestufer des Sees, jetzt schon 20,000E. Won hier fängt die vier Meilen breite Landenge an, welche zwischen dem See und dem großen (Ost-) Ocean liegt, und an den Stellen, wo nicht etwa einer der vulkanischen Bergkegel von mehreren Lausend Fuß Höhe steht, ganz tiefländisch, kaum 120 Fuß über dem benachbarten Meeresspiegel des Ost-Oceans erhaben ist, womit aber andere Angaben von einem 600 Fuß hohen Gebirgszuge nicht zusammenstimmen wollen. 8. West-Indien besteht aus mehr als 350 großen und kleinen Inseln, die dennoch zusammen nicht mehr als 4500 □ M. groß sind, ganz in Besitz (Domingo und Mar¬ garita ausgenommen) der Europäer, deßhalb in ununter¬ brochenem Verkehr mit Europa. Karaibisches Meer in SW., atlantisches Weltmeer in O., mexicanifcher Meerbu¬ sen in NW., Bahama-Kanal. Karaiben die Ureinwoh¬ ner, auch in Tierrasi'rma verbreitet, aber in Westindien selber theils ausgerottet theils verbannt; Europäer als Herren; Neger als gekaufte Leibeigene aus Africa, die in den brittifchen Colo- nien seit 1834 bereits halb frei sind und mit dem Jahre 1846 ganz frei werden sollen, auf den Hauptinseln schon seit dem 1. August 1840 ganz frei sind. Der Boden durchge- hends gebirgig (manche kleine Insel ist selbst nur ein urbar gemachter Bergkegel, dessen Fuß im Meere steht), übrigens außerordentlich fruchtbar; das Klima dem Pflanzenwachs¬ thum günstig, aber desto ungünstiger der menschlichen Ge¬ sundheit, insbesondere der Europäer die hier wie in Ostin¬ dien die ungesundesten Stellen im Lande zu bewohnen pfle¬ gen, weil es zugleich die gelegensten zum Geld-Erwerben sind. Produkte und Ausfuhrartikel: Zucker, Kaffee, Baum¬ wolle, Indigo, Reiß, Cacao, Piment oder Nelkenpfeffer,