22 Geschichte. er sich, seine Gedanken schön und richtig auszudrücken, so daß er einst als Mann in der Volksversammlung den Mitbürgern eine Sache klar und verständlich machen, und sie dafür stimmen, oder davon abbringen könnte. Die athenischen Jünglinge machten sich deshalb mit den Schriften ihrer Dichter und berühmten Redner genau bekannt. Der Ton ihrer Umgangssprache war anständig und leicht, heiter und witzig. Der Sinn für Schönheit fand sich allgemein verbreitet. Dahin wirkten nun die Gesetze Solons, welche Weiser, milder und menschenfreundlicher waren, als die des Lykurg. Sie verhinderten eine einseitige, schiefe Richtung und förderten die allgemeine Verstandes- und Gemüthsbildung. Athen war reich an Schätzen aller Art, aber seine größten bestan¬ den in geistvollen und edlen Männern. Kriege der Griechen mit den Persern. — Miltiades. ThemistöKles. ÄrifUdes. * ■VW’ Die Griechen in Kleinasien lebten unter der persischen Regierung im Wohlstände, dessen ungeachtet empörten sie sich gegen ihren Oberherrn Darlus, der sie jedoch schnell wieder unterwarf. Von nun an behandelte er sie strenge. Sein Zorn fiel aber auch auf die Athener, weil sie den Ausrührern mit einigen Schiffen Hilfe leisteten. Um sie zu züchtigen, schickteer ein Landheer gegen i<,n sie, das von einer Flotte begleitet war; allein jenes wurde von den Thraziern überfallen, und diese durch Sturm fast ganz ver¬ nichtet. Im folgenden Jahre kam Darius mit noch größerer Macht. Viele griechische Inseln litten außerordentlich. Die Perser landeten nicht weit von Athen und zogen gegen die Städte Die bedrängten Athener sprachen die andern Griechen um Beistand an, doch vergebens, nur die Platäer stellten tausend Mann. Klein war freilich das Häufchen der Athener, kaum zehntausend, aber fest entschlossen, für Freiheit und Vaterland alles zu wagen, geübt in Kampfspielen, einig unter einander und voll Vertrauen zu Miltiades, ihrem Anführer, dabei mit festen Rüstungen und süchtigen Waffen versehen. Sie zogen dem Feinde einige Meilen weit bis Marathon entgegen. Als sie hier die unabsehbaren Schaaren der Perser erblickten, wurden sie wankend: allein Mil- tiades feuerte sie zu neuem Muthe an, und gab das Zeichen zum Angriffe. Der Kampf war wüthend; unaufhaltsam drangen die Griechen siegreich vor, und drängten den Feind zurück. Da geriethen die Perser in die Flucht; sie eilten in der größten Verwirrung zu ihren Schiffen. Das ganze Lager mit allen Kost- barkeiten fiel den Siegern zu. Noch lange nachher feierten die Athener den glorreichen Tag. Vor allen ehrten sie ihren c7 s / S ' ^