25 ..fThuV was du willst, ich kanrrs nicht wehren; nur leiden kann ich fromm und still, wenn Unschuld mir nicht helfen will." " — ..Gefällst mir. Lamm, mit deinem frommen Muth. Sollst leben. Sieh’, es reu’t mich meine Wuth: wer schwacher Unschuld Leid anthut, in dessen Adern Liesst kein edles Blut. Geh’, frommes Lamm und bleibe ferner gut!" 41. Die G ewissensstimme. „Sei stets ein gutes, frommes Kind, daß ich mich deiner freue, und thu' nichts Böses: denn es bringt dir nichts, als Furcht und Reue." So sprach die gute Mutter einst zu Wilhelm, ihrem Kinde, und warnte ihn recht mütterlich auch vor der kleinsten Sünde. „Was Sünd' und Unrecht ist," sprach sie, „das kann ein Jeder wissen: denn Jeden warnt zur rechten Zeit fein eigenes Gewissen." Einst war nun Wilhelm ganz allein im 'Garten in der Laube; es lagen Aepfel, Birnen da und eine schöne Traube. Da hüpfte er vergnügt hinzu, um schnell davon zu essen. Er nahm; da kam ihm in den Sinn: „Werd' ich's bereuen müssen?" Und schnell legt' er es wieder hin und folgte dem Gewissen. Und seine Mutter stand von fern und kam zu ihrem Kinde: „Sieh, dein Gewissen warnte dich," sprach sie, „vor dieser Sünde. Die inn're Stimme wird dich oft das Böse meiden lehren; nur mußt du, lieber Wilhelm, auch auf diese Stimme hören!" 2