gegeißelt, gefoltert, lebendig geschunden, und wenn er noch seinem Glauben treu blieb, durch Schwert, Feuer oder Rad getobter, wilden Thieren vorgeworfen oder gar ans Kreuz geschlagen. Unter den folgenden Kaisern, Kommo- dus, Septlmius Severus, Caracalla, Aleran- der Severus (180— 235) genossen die Christen wieder mehr Ruhe, obgleich noch in einigen Provinzen die Ver- folgungen fortdauerten. Letztgenannter Kaiser war sogar ein Freund der Christen und seine Mutter ließ sich von Origenes im Chnstenthume unterrichten. Auf die kurze Regierung - des grausamen Christenfeindes Mariminus folgte der Araber Philippus, der selbst ein Christ ge¬ wesen sein soll. Hierauf brach aber wieder eine Verfolgung los, die alle früheren an Grausamkeit übertraf, unter dem Kaiser Decius (249 — 251). Dieser wollte das Christen¬ thum gänzlich ausrotten. Die Martern waren oft so heftig, daß schwache Christen wankend wurden und den Göttern zum Scheine opferten. Solche wurden Gefallene (Iup8i) genannt und konnten später nur nach der strengsten Buße wieder in die Kirche eintreten. Der grausame Decius starb bald, und unter dem Nachfolger Gallus war die Verfolgungsehr gelinde. Der Kaiser Valeri an betrieb die Verfolgung wieder heftiger. Nach seinem Tode aber, von 259 — 302 n. Ch. hatten die Christen eine lange Ruhe, bis der Kaiser Diokletian, der-anfangs die christliche Religion geduldet hatte, im letzten Jahre seiner Regierung, im Jahre 303 eine große Verfolgung bewirkte. Von Galerius, seinem Untetkaiser gereizt, ließ er die christlichen Kirchen niederreißen, die heiligen Bücher ver¬ brennen, die Priester einkerkern und die Christen unter grausamen Martern todten. In Strömen stoß das Blut. Indeß war dies auch die letzte Kraftanstrengung des Heiden¬ thums, wornach es erschlaffte und der immer wachsenden Macht des Christenthums unterlag. Denn Gott führte auf denselben Thron, auf dem so lange die heftigsten Chrn- stenfeinde gesessen hatten, einen großen Beschützer des Christenthums, Constantin den Großen, von dem wir später noch Mehreres hören werden. 5. Die heiligen Märtyrer. Die Verfolgungen der Christen wendete Gott zum Heile der Kirche. Besonders dienten sie zur Erhebung und