141 den meisten bedeutenden Ortschaften des Landes längere oder kürzere Zeit sich aufgehalten hat. Er soll ein Sohn des englischen Grafen Nottingham gewesen sein. Zur Zeit, in der er Westfalen bereisete, nm das Evangelium zu ver¬ künden, gab es im ganzen Lande erst einen christlichen Tempel, zu Soest nämlich, welchen Cunibert *) dort hatte erbauen lassen. Durch Suiberts Vermittelung wurde ein zweiter in Münster errichtet, und dem h. Paulus gewid¬ met. Suibert wirkte unter den Bructerern ungefähr zwei Jahre. Plectrudis, die Gemahlen Pipins von Herstall, welche damals in Köln lebte, leistete dem eifrigen Heiden¬ bekehrer Suibert großen Vorschub. Unter anderm ließ sie ihm und feinen Gefährten auf einer Rheininscl eine Kirche und ein Kloster unter dem Namen Kaiserswerth bauen; bei demselben entstand später eine Stadt gleichen Namens. Auf dieser Rheininsel starb Suibert am ersten März 713, nachdem er für die Ehre Gottes und das Heil seiner Mit¬ brüder Vieles und Großes gewirkt hatte. Schon in seinem Leben stand er im Rufe großer Heiligkeit, und dankbar verehrt den Heiligen noch jetzt die katholische Kirche. «— Willibrord, Suiberts Gefährte, reifete im jetzigen Holland viele Jahre umher, predigte das Evangelium und bekehrte viele Heiden zum Christenthume. In seinem hohen Alter baucte er eine Kirche zu Utrecht und stiftete daselbst ein Bisthum. 16. Die Brüder Ewald, Märtyrer. Die beiden Brüder Ewald aus England waren in irlän¬ dischen Klöstern zu Priestern gebildet, und kamen im Jahre 695 durch Friesland in unser Vaterland, voll heiligen Eifers, den Samen des göttlichen Wortes zu verbreiten. Einst kehrten sie bei dem Besitzer eines Hofes ein und baten um Aufnahme. Zugleich wünschten sie zum Vorsteher des Gaues geführt zu werden, um ihm eine wichtige Sache vorzutragen. Durch ihre Religionsübungen, nämlich durch Absingen geistlicher Lieder und Psalmen, durch fleißiges Cunibert, ein geborner Franke, war Bischof von Köln. Er predigte den Engern und Westfalen die Lehre Christi zuerst; doch konnte er unter ihnen das Christenthum noch nicht für die Dauer begründen. Cunibert hielt sich oft in Soest auf, welches damals noch ein Dorf, jedoch von den Franken schon befestigt war.