16 nen Vater gesorgt, weil er dem Buben eingegeben hat, er solle dir's sagen; vielleichtkannstduihm helfen." — „Wie denn?" sagte Karl, und setzte sich in seinem Bett in die Höhe; „wie kann ich ihm hel¬ fen? Ich habe ja kein Geld. — Und doch!" rief er fröhlich ans; „ich habe ja die zwei alten Gulden noch von der Tante Elisabeth, die will ich ihm geben; aber — es wird nicht genug sein." „Nun," sagte der Vater, „darum hat dich der liebe Gott aufgeweckt jetzt in der Nacht, daß du mir's sagen sollst; ich kann ja auch etwas dazu geben." Karl. Ach, Vater, das ist gut; willst du denn das Uebrige dazu geben? Vater. Ob ich so viel dazu geben kann, daß er seine Schuld ganz abtragen kann, weiß ich noch nicht; denn ich weiß nicht, wie viel er ihm schuldig ist. Aber wenn's auch nicht Alles ist, so will ich den Nachbar bitten, daß er sich einstweilen damit begnügt, bis Barthels Vater das Uebrige bezahlen kann. Karl. Aber, Vater, das mußt du bald thun; denn morgen um neun Uhr will der Nachbar klagen, und dann muß es da sein. — „Gewiß," sagte der Vater; „jetzt wollen wir Gott loben, daß er uns die guten Gedanken gegeben hat und uns die Freude schen¬ ken will, dem armen Barthel zu helfen; dann wollen wir schlafen, und morgen um sechs Uhr will ich Alles besorgen." Und da er das gesagt hatte, schliefen sie alsbald wieder ein. Und am andern Morgen rief Arner den Nachbar und fragte ihn, wie viel ihm Barthels Vater schuldig sei; und da es nur fünf Gulden betrug, legte er zu Karls zwei Gulden noch drei und gab sie ihm. Karl aber zog sich schnell an und lies zu Barthel und sagte es ihm. Da war Freude! Dem lieben Gott ward herzlich gedankt, und Barthel spielte nun wieder heiter und fröhlich mit den andern Knaben. 26. Das Wunderkästchen. Eine Hausfrau hatte in ihrer Haushaltung allerlei Unglücksfälle, und ihr Vermögen nahm jährlich ab. Da ging sie in den Wald zu einem alten Einsiedler, erzählte ihm ihre betrübten Umstände und sagte: „Es geht in mei¬ nem Hause einmal nicht mit rechten Dingen zu. Wisst Ihr kein Mittel, dem Uebel abzuhelfen?“ Der Einsiedler, ein fröhlicher Greis, hiess sie ein wenig warten, brachte über ein Weilchen ein kleines ver¬ siegeltes Kästchen und sprach: „Dieses Kästchen müsst Ihr ein Jahr lang, dreimal des Tages und dreimal bei