138 empor, den man leicht an seiner hellgrünen Farbe erkennen kann, und hören dann für das übrige Jahr zu wachsen auf. Sie benutzen aber diese Zeit, das weiche, grüne Holz in festes, weißes zu ver¬ wandeln, den innern Splint von dem ihn umgebenden Baste zu scheiden und um beide eine feste Rinde zu legen. Noch hat dasselbe die merk¬ würdige Eigenschaft, daß die Äste in Quirlen rund um ihren Stamm herum stehen. 4. Das Fichtengeschlecht begreift nicht weniger als 30 Arten in sich. Um aber diese bequemer übersehen zu können, hat man sie in 5 Familien eingetheilt, nemlich nach der Art und Weise, wie die Nadeln an ihre Zweige geheftet sind. Die Nadeln stehen entweder 1) einfach auf beiden Seiten, wie die Zähne an einem Kamm. — Erste Familie: die Edeltanne; oder 2) rund um den Zweig herum.— Zweite Familie: die Roth - tanne; oder 3) es stehen immer zwei Nadeln in einer Scheide beisammen. — Dritte Familie: die Kiefer (Föhre); oder 4) es sind fünf Nadeln in einer Scheide vereinigt. — Vierte Familie: die Weymuthstiefer; oder 5) es sind viele Nadeln zu einem Büschel vereinigt. — Fünfte Familie: die Lärche. 25. Das Moos. Ruten am Waldesboden lebt ein winziges Geschlecht, beschei¬ den und harmlos: das Moos. Seine Pflänzchen sind die Zwerge der Pflanzenwelt. Die größten davon sind nicht länger, als em Finger; viele sind nicht größer, als ein Nadelknopf. Wie zierlich überziehen sie den Grund des Waldes! Hier wölben sie dichte Pol¬ ster von dunkelgrüner Farbe. Diese tragen lange, goldgelbe Fäden mit Knöpfen und goldgelben Kronen darauf. Dort bilden gelblich¬ grüne Pflänzchen mit vielen Ästen weiche Ruhekissen. Mehr als 100 verschiedene Arten von Moosen leben still in Wald und Sumpf an Stämmen und Felsenwänden, an Mauern und auf Dächern. Wie schwach ist doch ein solch kleines Pflänzchen! Sein Stengel, von schöngeformten Blättchen dicht umhüllt, ist kaum so stark, wie ein Fädchen Zwirn. Der liebe Gott hat aber immer große Gesell¬ schaften, tausend und aber tausend solcher Pflänzchen neben einan¬ der wachsen lassen. Diese kleinen Zwerglein richten in Gesellschaft gar manches aus. Wenn im rauhen Herbst die Bäume ihre gelben Blätter ver¬ lieren, dann ist das Moos am schönsten grün und wächst am besten. Es fängt die Eicheln, Bucheckern und Nüsse auf und umhüllt sie weich und warm. Es kriecht an den Stämmen empor und ist ein marines Winterkleid für sie. Die tausend Käferchen des Sommers suchen sich Verstecke, wenn der rauhe Winter kommt. Wohin sollen sie ziehen? Sie kriechen ins warme, weiche Mooslager und schlafen da den ganzen langen Winter hindurch. Hier liegen runde Häuf¬ chen Spinneneier, dort ähnliche von Schmetterlingen. Hier hat eine \ : - - - . : , '