— 130 haben, gerippt, und mit dem zurückgeschlagenen Griffel gekrönt. Dieses Gewächs findet sich an wässerigen Or¬ ten, an Flüssen, Bachen, in stehenden Gewässern und Sümpfen, und blüht im Juli und August. Es besizt einen sehr scharfen giftigen-Saft und betäubenden Ge¬ ruch, der ihre Schädlichkeit hinlänglich verräth. Im ganzen Pflanzenreiche ist es eines der stärksten Gifte, und sollte daher, so viel als möglich, aus der Nachbar¬ schaft menschlicher Wohnungen ausgerottet werden. Die Menschen und die meisten Thiere tödtet dessen Genuß, wobei die fürchterlichsten Leiden vorausgehen, und wovon so viele traurige Beispiele bekannt sind. Am gefährlich¬ sten ist die Wurzel, welche zuweilen statt Sellerie aus Unwissenheit vorzüglich von Kindern gegessen wird. 6) DieGleise, auch kleiner Schierling, Gartenschier¬ ling genannt, hat eine spindelförmige, fingersdicke, ästi¬ ge, gelbliche, inwendig weiße Wurzel. Der Stengel wird 2—3 Schuh hoch, ist gestreift, dunkelgrün, auch wohl röthlich, inwendig hohl und in viele Aeste getheilt. Die Blätter sind halb gefiedert und gleichbreit; die Blatt¬ scheiden sind gestreift, am Rande häutig und an der Spitze mit zwei Zähnen versehen. Die Blüthen stehen in Dolden, deren Stiele den Blättern gegenüber ent¬ springen. Das allgemeine Hüllblättchen fehlt; die be¬ sondern, welche ein sehr deutliches Kennzeichen dieses Gewächses ausmachen, sind dreiblätterig zurückgeschlagen oder herabhängend, schmal und lang, und stehen an einer Seite unter den besondern Dolden. Die Saamen sind säst kugelrund, gestreift, gefurcht und glatt. Er wächst aufAeckern, besonders nach der Aerndte, vorzüglich aber in Gärten, und oft neben und unter der Petersilie, wo¬ mit die Blätter sehr viele Aehnlichkeit haben; blüht im Juli-, und August» und wird 2 Jahre alt. Alle Theile der -Psianje haben schärft und betäubende Eigenschaften,