80 5. Schlaf, Kindlein, schlaf! ‘Geh fort und hüt’ die Schaf, geh fort, du schwarzes Hündelein, und weck’ mir nicht mein Kindelein. Schlaf, Kindlein, schlaf! 133. Gottes Kob. 1. Kein Thierlein ist ans Erden dir, lieber Gott, zu klein, du ließ’st sie alle werden und alle sind sie dein. 2. Das Böglein in den Lüften singt dir ans voller Brust, die Schlange in den Klüften zischt dir in Lebenslust. 3. Die Fischlein, die da schwimmen, sind, Herr, vor dir nicht stumm, du hörest ihre Stimmen, vor dir kommt keines um. 4. Vor dir tanzt in der Sonne der kleine Mückenschwarm, zum Dank für Lebenswonne ist keins zu klein und arm. 5. Sonn’, Mond gehn auf und unter in deinem Gnadenreich, und alle deine Wunder sind sich an Größe gleich. 6. Kein Sperling fällt vom Dache ohn’ dich, vom Haupt kein Haar: O theurer Vater, wache bei uns auch in Gefahr. 7. Zu dir, zu dir ruft Mensch und Thier, der Vogel dir singt, das Fischlein dir springt. 8. Die Biene dir summt; der Käfer dir brummt, auch pfeifet dir das Mäuschen klein: Herr Gott, du sollst gelobet sein. 134. Sehet die Lilien auf dem Felde. 1. Du schöne Lilie auf dem Feld, wer hat in solcher Pracht dich vor 'die Augen mir gestellt, wer dich so schön gemacht? 2. Wie trägst du ein so weißes Kleid mit goldnem Staub besä’t, daß Salomonis Herrlichkeit vor deiner nicht besteht! 3. Gott hob dich aus der Erde Grund, hat liebend auf dich Acht, er sendet dir in stiller Stund’ ein Englein bei der Nacht. 4. Er wäscht dein Kleid mit Thau so rein und trocknet’s in dem Wind, und bleichet es im Sonnenschein und schmückt sein Blnmenkind. 5. Du schöne Lilie auf dem Feld, in aller deiner Pracht bist du zum Vorbild mir gestellt, zum Lehrer mir gemacht. 6. Du schöne Lilie auf dem Feld, du kennst den rechten Brauch, Du denkst: der hohe Herr der Welt versorgt sein Blümlein auch.