16o Von dem Menschen. Hirn gedrückt wird, und daß einer, dem die Nerven im Arm zerschnitten worden sind, an der Hand keinen Schmerz mehr empfindet, wenn man auch mit einem Messer hmemschnitte. — Die Nerven sind aber nicht bloß die Werkzeuge der Empfindung, sondern auch der Btzwegung; denn sobald ein Nerve zer¬ schnitten, oder unterbunden wird- verlieren alle Glie» der, zu denen der zerschnittene Nerve hingehet, thre Beweglichkeit, und werden steif. Vài den Sinnen. Wenn du mit deinem ginget: an einer Glasscheibe hin und her fährst, so bemerkst du, d,;ß sie glatt ist, und du bemerkst dieß nicht durch das Gesicht, auch nicht durch dein Gehör, sondern durch das Gefühl, wel- ches du in deinem Finger wahrnimmst? Eben so kannst du té auch nur d.rch das Gefühl erfahren, ob eine Sache hart oder weich, kalt oder warm, naß oder tro¬ cken, schwer oder leicht ist. Aber ob ein Getränk hit- ter, oder süß, oder sauer ist, dieß kannst du nicht durch dein Gefühl, sondern nur durch deinen Geschmack erfahren Sowohl durch das Gefühl, als durch den Geschmack, erhältst du Empfindungen und Vorstellun, gen von den Dingen welche außer dir sind. Kostest oder schmeckst du den Essig, so haft du durch deine Em¬ pfindung eine Vorstellung von seiner Saure erhalten, und diese Vorstellung könntest du dir auf keine andere Art, als durch den Geschmack, verschafft haben. Hast du das Eis angefühlt, so erhältst du eine Vorstellung von seiner Kälte Auch durch den Geruch. durch das Gehör und das Gesicht, also durch alle deine Sin¬ ne erhältst du Empfindungen und Vorstellungen vow dem, was außer brr rst. Würdest du z. B. wohl eine Vorstellung von dem Duft emer Rose haben, wenn du ihn nicht durch den Geruch empfunden hättest? Könntest du dir den Knall einer K none und die schwarze Farbe vorstellen, wenn du jenen noch nie gehört und diese noch nie gesehen hättest r Beschreibe einem Blmdgebornen die schwarze Farbe, und einem Laubgrboriien eine schöne Musik, so gut du kannst.