• IV. Won der Erde und ihren Bewohnern. 87 Gips und Sti'nkstein, hie und da auch von Kreide und Stein« salz, in mächtigen Lagern. Diese Flützgebirge, mir ihrem unerschöpflichen Vorrath von Kupfer, Alaun, Vitriol, Gal« mei, Steinkohlen und Steinsalz, mit ihren ewig sprudelnden Salz- und Heilquellen, werden von dem rastlosen Menschen nach allen Richtungen durchgraoen, daß er ihre Schätze an das Licht bringe. Hier trotzt in grausenvoller Tiefe, von ewir ger Nacht umhüllt, der muthige Bergmann bei düsterem Lampenschein allen Schrecken und Gefahren einer unbe- kannten Welt, um das köstliche Gold und Silber aus den Eingeweiden der Erde hervor zu wühlen. Mehr als 2000 Fuß tiefer, als der Meeresgrund, und 13000 höher, als dieser, findet sich eine wunderbare Vorralhskammer von Ucberbleibseln und Trümmern auS einer, über alle Geschichte hinaus liegenden, Urzeit, be- stehend aus zahllosen Versteinerungen, welche in den Tie¬ fen des Meeres und der Erde, und in ungeheuren Gebirgs- höhlen, wie in unermesslichen Todtengrüfran einer begrabe¬ nen Vorwelt, beisammen liegen; lauter Körper und Körper- theile, welche Zwar nicht wirklich in Stein verwandelt, aber doch in eine feste Steinmasse so wunderbar eingeschlossen find, daß man sie von dieser kaum noch zu unterscheiden vcr- mag. Den größten Haufen machen die Conchylien oder Schalthiere aus, die sich häufig in ganzen Schichten zu klei¬ nen Bergen mitten im Lande aufgethürmt finden; meistens Geschöpfe einer uns gänzlich unbekannten Vorwelt, unter den Namen: Ammoniten, Liliensteine, Noahmuscheln und Mammuthsknochen, unsern Naturforschern bekannt; fer¬ ner wirkliche, nicht versteinerte, Gebeine von Elephanten, Walisischen, Rhinocerossen, und ungeheuren, jetzt nicht mehr auf der Erde lebenden, Bären; und alle diese Gebeine finden sich in Gegenden, wo solche Thiere jetzt nicht würden leben können. Wunderbar ist cs, wie diese Bewohner heißer Himmelsstriche ihr Grab im kalten Norden gefunden haben, und daß seit Jahrtausenden ihre Gebeine ungestört in der Erde Tiefen ruhten, und merkwürdig ist es, daß keines Menschen Gebeine darunter gefunden werden; ein Beweis für die spätere Schöpfung des Menschen. Feuer dampfend und ungeheure Rauchwolken, erhe¬ ben sich mitten unter den gewaltigen Bergen die Vulkane in furchtbarer Gestalt, Tod und Verwüstung drohend, gleich unergründlichen und unerschöpfliche« Schmelzöfen