102 V. Products der Erde. einen hornichten Schnabel und einen mit Federn bedeckten Körper haben. Die Federn fallen ihnen zwar in einer ber stimmten Jahreszeit aus, aber es wachsen sogleich andere wieder. Man nennt dies das Mausern der Vögel. Die stärksten Federn sind in d.n Fittigen (Flügeln) und im Schwänze. Jene heißen Schwungfedern, und diese Steuer federn (warum?). Einige Vögel haben gar keine Schwungfedern, und können daher nicht stiegen, sondern nur flattern, z. V. der Strauß, der Kasuar und die Pingliine. Die meisten Vögel leben auf Baumen, einige im Wasser, sehr wenige bloß auf der Erde (welche?), und kein einziger unter der Erde. Manche haben freie, unverbundene Zehen; bei andern sind die Zehen durch eine Schwimmhaut verbun- den, z. B. bei den Gänsen, Enten, Schwänen u. a. Sehr viele Vogel verändern ihren Aufenthalt in gewiss sen Jahreszeiten, und heißen daher Strich- oder Zugvö¬ gel. Sehr merkwürdig ist es, daß sie, nach einer so langen Abwesenheit, immer ihre alten Nester wiederfinden. Die Drosseln und Krammetsvögel ziehen in unzähligen Schaar xen nach Italien, und halten dort Nachlese in den Weinber¬ gen. Die Lerchen ziehen am spätesten von uns weg. Kein ein¬ ziger Vogel hat Zahne, sondern diese Thiere müssen ihre Speise entweder Mit dem Schnabel zerbeißen, oder ganz verr schlukken. Bei denjenigen Vögeln, welche Saamen fressen, und ihn ganz verschlukken, geht die Speise nicht sogleich in den Magen, sondern wird zuvor im Kropfe oder Vormagen eingeweicht. Sehr viele Vögel verschlukken kleine Kieselstei- ne, und auch diese Befördern die Verdauung der Speisen. Verschiedene fleischfressende Vögel, wie die Eulen, Eisvögel u. a. können die Knochen, Haare und Gräten der kleinen Thie¬ re, welche sie verzehrt haben, nicht verdauen, sondern geben sie, in eine runde Kugel geballt, nach der Mahlzeit wieder von sich. Der Schnabel dient den Vögeln nicht bloß zum Beißen, sondern auch zum Putzen der Federn, zum Bau ih¬ rer Nester, zum Eintragen des Futters, zur Vertheidigung, und bei einigen, z. B. bei den Papageien, sogar zum Klet¬ tern. Wenn die Vögel sich gebadet haben, so drükken sie mit dem Schnabel die Fettdrüsen am Steiße, aus welchen dann ein feines Oel dringt, und nun ziehen sie die Federn durch den mit Oel benetzten Schnabel, oder bestreichen sie mit den Zehen, woran ebenfalls Oel sitzt. Das Gesicht ist bei de» Vögeln überaus scharf. Die Henne bemerkt einen Har