VI. Don dem Menschen. 141 Sùfici uns mm über Leu ©in« nachdenke«, welchen die Kinder besonders be-m Unterrichte gebrauchen sollen, über de« Sinn des Gehörs. Ihr wisset Alle, daß die Ohren die Werkzeuge des Gehörs sind; aber ihr wisset noch Nichts von ihrer innern Einrichtung, und werdet erstaunen, wenn ihr sie jetzt kennen lernet. Das äußere Ohr, ich meine den länglich gewundenen Knorpel, der so verschiedene Ver- tiefungen hat, ist nur der gertnste Theil eures Ohres. Der länglich-runde Gang, welcher aus dem äußeren Ohre in das innere führt, wird nach innen immer enger. Merkt euch, daß man ihn den Gehörgang nennt. Ihr könnet es selbst fühlen, daß der äußere Theil des Gehörganges knorpelig ist, aber sein innerer Theil ist knöchern. Auch das könnet ihr führ len, daß in dem Gehörgange ein klebriger Saft befindlich ist, der dav Innere desselben Überkleider; man nennt ihn daS Ohrenschmalz. Dieser Saft ist gelblich und bitter, und soll das Ohr vor dem Einkriechen der Insekten beschützen. Eben dazu sind auch die feinen Härchen da, welche man in dem engeren Theile des Gehörganges findet. Zugleich dient das Ohrenschmalz zum Schutz wider die Luft, welche sonst die zarte Haut des Gehörganges zu stark reizen, und dadurch Schmerzen hervorbringen würde. Die innere enge Oessnung des Gehörganges ist durch eine länglich - runde dünne Haut verschlossen, welche gleich einem Trommelfelle darüber aus¬ gespannt ist, und daher auch das Trommelfell genannt wird. Hinter dieser Haut ist eine kleine Höhle, wclebe durch eine Röhre mit dem Schlunde in Verbindung steht; sie heißt die Trommelhöhle, und enthält drei kleine Knochen, welche man ihrer besondern Bildung wegen, Hammer, Amboß und Steigbügel nennt. Der Erst des Hamr mers liegt an dem Trommelfelle; mit dem Kopfe des Ham¬ mers ist der Amboß verbunden, und die eine Seite des 'Am¬ boßes hängt wieder auf den Steigbügel zusammen. Wenn nun das Trommelfell durch einen Schall, der in das Ohr dringt, erschüttert wird, so gerathen auch diese drei Knocyen der Reihe nach, in Bewegung. Außerdem findet sich noch in dem Innersten des Ohres eine Röhre, welche, gleich dem Ge¬ häuse einer Schnekke gewunden ist, und daher der Dchuek- kengang heißt. — Wollet ihr nun auch wissen, wie es mit dem Hören zugeht, so merket euch Folgendes. Wenn ihr mit einer Messerklinge an ein Glas schlaget, so höret ihr einen Schall, und bemerket/ daß das GlaS zittert. In eben