IX. Non der Zeitrechnung und vom Kalender. 185 steS, und lehret sie halten alle meine Gebote. (Zoh. 20.) Zu Bethanien sichen sie ihn zum letzten Male; hier segnet er sie noch ein Mal, scheidet von ihnen, und führt gen Him- mel. Am zehnten Tage nach seiner Himmelfahrt geht die Verheißung an ihnen in Erfüllung, mit welcher sie Zesus bei dem Abschiede getröstet hatte: „ihr werdet angethan werden mit Kraft aus der Höhe;" denn am Tage der Pfingsten fühlten sie sich alle auf ein Mal von einem gött- liehen Geiste erhoben und erleuchtet, sie wurden alle voll des heiligen Geistes, und werden nun unerschrokkcne Vcr< fündiger der Lehre des Auferstandenen. Der glücklichste Erfolg krönet ihre Bemühungen; denn, aller Verfolgunr gen und Hindernisse ungeachtet, bekennen sich in kurzer Zeit Tausende zur Lehre Jesu Christi; überall entstehen christliche Gemeinden in den umliegenden Landern; das Christenthum siegt über alle Angriffe und alle Verfol¬ gungen, und wird die Religion des ganzen Menschenger schlechts. IX. Won der Zeitrechnung und vom Kalender. Eigentlich heißt die Zeit vom Aufgange der Sonne bis zum Untergange derselben ein Tag, und dies wäre der natür- liche Tag. Aber so berechnen wir unsere Tage nicht, denn sonst würden sie niemals aus vier und zwanzig Stunden, sondern mitten im Sommer höchstens aus sechszehn, und mitten im Winter nur aus sieben bis acht Stunden bestehen. Nach der Zeitrechnung, welche bei uns eingeführt ist, nehmen wir Tag und Nacht zusammen, und 'nennen dies einen Tag. Wenn wir also von Jemand sagen: er ist auf acht Tage verreist, so heißt das eigentlich: auf acht Tage und acht Nachte. Solch ein Tag, oder vier und zwanzig Stunden, der sich um Mitternacht anfängt, und bis zur folgenden Mitternacht dauert, heißt ein bürger¬ licher Tag. Wir zählen aber nur zwölf Stunden, von Mitternacht bis Mittag, und dann eben so viele von Mit¬ tag bis Mitternacht. Die Uhren dienen dazu, um ge^a« die Stunden abzumessen. Man hat dreierlei Uhren. Die eine Art ist unbeweglich, nähmlich die Sonnenuhren.