V. Produkte der Erde.
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Völker genannt werden, beschäfftigen sich, außer der Vieh¬
zucht, auch noch mit dem Akkerbau, und verstehen allerlei
Künste und Handwerke. Sie wohnen in festen und
künstlichen Häusern gesellschaftlich bei einander in Städten,
Dörfern und Flekken. Unter ihnen giebt es verschiedene
Stande, nämlich: Fürsten, Edelleute, Bürger, Bauern,
und verschiedene Berufs arten und Gewerbe, indem
einige den Akker bauen, andere ein Handwerk oder eine Kunst
treiben, noch andere sich mit dem Handel oder mit den Wissen¬
schaften beschäfftigen. Gesittete Völker leben nach bestimm¬
ten Gesetzen, d. h. sie haben unter sich ausgemacht, was
Zeder thun und nicht thun darf, und wer unter ihnen wohnen
will, muß versprechen, sich diese Gesetze gefallen zu lassen, und
sie zu befolgen. Damit dies von Allen, auch von den Unver¬
ständigen und Bösartigen geschehen möge, so wählen sie un¬
ter sich einige verständige und rechtschaffene Männer, und ge¬
ben ihnen den Auftrag, zu sehen, daß Zeder den Ge¬
setzen gehorsam sei, und die Ungehorsamen zu strafen, wenn
sie nicht auf Erinnerungen achten. Diese Personen werden
die Obrigkeit, und eine solche große gesellschaftliche Ver¬
bindung wird eine bürgerliche Gesellschaft oder ein
Staat genannt. Zn manchem Staate hat nur Einer
das Recht, Gesetze zu geben, und die Obrigkeit zu wählen.
Dieser heißt dann der Regent oder Monarch, oder er
wird König, Fürst, Herzog oder Graf genannt. Die Län¬
der, welche unter seiner Herrschaft stehcm, machen sein Reich
oder seinen Staat aus. Ein Staat, in welchem mehrere
Personen die höchste 'Gewalt gemeinschaftlich haben, wird
ein Freistaat oder eine Revublik genannt.
V.
Produkte der Erde.
Da die Luft nicht in allen Gegenden der Erde dieselbe Be-
schassenheit hat, sondern in einigen Ländern das ganze Zahr
hindurch heiß, in andern sehr kalt, und wiederum in andern
weder zu warm noch'zu kalt, sondern gemäßigt ist, so ist die
Erde nicht überall gleich fruchtbar. Doch bringt fast jedes