253 XIV. Lieder und Gesänge. 5. Wer wacht, wenn ich von mir Nichts weiß, mein Le¬ ben zu bewahren; wer stärkt mein Vlnt in seinem Fleiß, und schützt mich vor Gefahren? 4. Wer lehrt daS Auge seine Pflicht, sich sicher zn be¬ decken? Wer ruft dem Tag und seinem Licht, uns Heder zu erwecken? 5. Du bist es, Gott und Herr der Welt, und dein ist «»ser Leben; dn bist es, der eö uns erhalt, und mir'ö jetzt neu gegeben. 6. Gelobet seyst dn Gott der Macht, gelobt sey deine Treue, daß ich, nach einer sanften Nacht, mich dieses Tag's erfreue! 7. Laß deinen Segen auf mir ruhn, mich deine Wege wallen, und lehre du, „Herr, mich thun nach deinem Wohl¬ gefallen. 8. Gieb mir ein Herz voll Zuversicht, voll Glauben, Lieb' und Ruhe; ein weises Herz, daS seine Pflicht erkenn' und willig thue. 2. M o r g e n l i e d. Met. Von Gott will ich nicht lassen rc. 1. Allmächtiger! ich hebe mein Aug' empor zu dir. Preis dir, durch den ich lebe, und neuen Dank dafür! Herr, deine Hnld ist groß, und niemals hat daS Lallen des'Dankes dir mißfallen, das aus dem Herzen floß. 2. Daß nicht in Todesschlnmmer des LebenS Licht erlischt, und daß mich, frei von Kummer, ein sanfter Schlaf erfrischt; dies dank ich deiner Macht, und deiner Vatertrene; durch sie hin ich anfs Neue mit heiterm Muth erwacht. 3. Beschützer meiner Seele, ich traue freudig dir; nicht, was ich mir erwähle; dein Rath gescheh' an mir! Gieb, waS mir heilsam ist; nnd wenn ich Schwacher wanke, so stärk' mich der Gedanke, daß du stets um mich bist. 4. Beglücke, Herr, die Meinen nach deiner Gütigkeit, und wo Bedrängte weinen, wend' ihrer Herzen Leid. Du willst ja gern erfreuen, eilst, Allen beizustehen; so laß auch die- mein Flehen dir wohlgefällig seyn! 3. Gottes Güte. i. 3Bie groß ist des Allmacht'gen Gflte! Ist der ein Mensch, den sie nicht rührt? Der mit verhärtetem Gemüthe den Dank erstickt, der ihm gebührt? Nein, seine Liebe zn ermessen, sey ewig meine größte Pflicht; der Herr hat mein noch nie vergessen, vergiß mein Herz auch seiner nicht!