Einige Erzählungen. 17 ' §. 3. Sey reinlich und ordentlich. 17 Gottfried beklagte sich sehr, daß er früh nie aus¬ gehen dürfte, wenn er nicht gewaschen, gekämmt und ordentlich angezogen wäre. Auch war eö ihm gar nicht recht, daß seine Bücher immer an dem gehörigen Ort gestellt seyn mußten und daß feine Kleider beym Schla¬ fengehen nicht in der Unordnung herumliegen dursten. Ach! seufzte er oft, wenn er sehr schläfrig war, mir geht es gar übel! Aber diese Ordnung wurde ihm baldzurGewohnheit; er freute sich dann, daß er auch seine Bücher und Klei¬ der sogar im Finstern finden konnte, wenn andere Kin¬ der Stunden lang suchten, che sie ihre Sachen zusam¬ men brachten, und Jedermann liebte den reinlichen und ordentlichen Gottfried. > Er dankte nach Jahren seinen Aeltern dafür, als er jw einem Meister in die Lehre kam, der streng auf Ord¬ nung hielt. Er hatte neben sich einen Lehrling, der sehr unreinlich und unordentlich war; dieser mußte sich frey¬ lich anders gewöhnen, aber wie viele Mühe kostete es ihm und wie oft wurde er für seine Nachlässigkeit bestraft! Halt' auf Ordnung, liebe sie, . Ordnung spart dir viele Müh'. §. 4. , Lüge nicht. 18 Die leichtsinnige Marie beging manchen Fehler, aber sie läugnete auch noch dazu, wenn sie gefehit hatte. Dar ein Topf durch ihre Schuld zerbrochen, so sagte sie: die Kahe hat ihn heruntcrgeworfen, oder die Magd hat ihn fallen lassen. Es kam bald dahin, daß ihr Nie¬ mand mehr glaubte. Einst war der Wasserkrug in der Küche zerbrochen, und Marie hatte kurz vorher Etwas dort zu besorgen ge- B