74 Vierte A b t h e ilun g.. 2. Sab' leb Gluck-auf meinem Wege, würd' ich stolz mich blabn; und leichtsinnig oder trage Fleiß und Kunst verschmaki'n. g. Sah' ich Unglück, würd' ich zittern; und die Fol¬ gezeit würde mir das Glück verbittern, das mich jetzt er¬ freut. 4. Was ich habe, will ich nützen, fernen Gram nicht scheu'n; und, soll ich ein Glück besitzen, meines Glucks mich freu'n. > §. 12. 87 i. Ueb' immer Treu' und Redlichkeit bis an Dein küh¬ les Grab, und weiche keinen Finger breit von Gottes We¬ gen ab! 2. Dann wirst Du, wie auf grünen Au'n, durchs Er-^ denleben geh'N; dann wirst Du ohne Furcht und Grau'n dem Tod ins Auge sch'n. z. Dann wird die Sichel und der Pflug in Deiner Hand so leicht; dann singst Du froh beym Wasserkrug, als war' Dir Wein gereicht. 4. Den, Bösewicht wird Alles schwer, er thue, was er thu'; das Lasteb treibt ihn hin und her und laßt ihm keine Ruh'. 5. Der schöne Frühling lacht ihm nicht; ihm lacht kein Aehrenfeld; er ist auf List und Trug erpicht, und wünscht sich nichts als Geld. 6. Der Wind im Hain, das Laub am Baum saus't ihm entsetzen zu; er findet nach des Lebens Traum im Gra¬ be keine Ruh. 7. Drum übe Treu' und Redlichkeit bis an dein küh¬ les Grab, und weiche keinen Finger breit von Gottes We¬ gen ab. ... 8. Dann segnen Enkel deine Gruft und weinen Thrä¬ nen drauf; und Sommerblumen voller Duft blühn aus den Thränen auf. §. rZ. . •; Das Gebet des Herrn. 88 a i. Vater Unser, beten wir, schaue huldreich aufuns nieder. Dankend nahen wir uns Dir; höre gnädig unsre Lieder. Deiner wollen wir uns freu n; heilig soll Dein Na¬ me seyn.