5 umfaßt das Thierreich? — Das Pflanzenreich? — Das Mine¬ ralreich? — Wie theilt man hiernach die Naturgeschichte ein? — Ueber den drei Naturreichen steht der Mensch, der sich haupt¬ sächlich durch seine vernünftige Seele von den Thieren unterschei¬ det. Die Naturbeschreibung des Menschen heißt Anthropolo¬ gie. Die Elemente, aus denen die Naturkörper bestehen, sind Gegenstand der Naturlehre oder Physik (im engern Sinne), besonders der Chemie oder Scheidekunst. „Aber", werden viele Lehrer fragen, „wie sollen wir in der Naturgeschichte die Menge des Stoffes mit der uns so knapp zu¬ gemessenen Zeit in Einklang bringen?" — Nicht Kenntniß aller Naturgegenstände ist das Ziel des naturgeschichtlichen Unterrich¬ tes in Volksschulen, sondern eine immer bessere Erkenntniß des Schöpfers aus seinen Werken und ein dieser Erkenntniß gemäßes Denken und Handeln. Zu diesem Zwecke genügt vorläufig ein aufmerksames und genaues Betrachten der Naturprodukte in un¬ serer Umgebung (Hdb. II. S. 0-1) — erst also Kenntniß der ein¬ heimischen Erzeugnisse, dann derjenigen ausländischen, welche in der Haushaltung, im gemeinen Leben vorkommen, wie Kaffee, Zucker, Zitronen, Gewürze rc., oder zuweilen gezeigt werden, wie Kameele, Bären, Affen, Schlangen rc., die in der Bibel erwähnt sind, wie Löwen, Cedern rc. Ferner müssen wir in den Volks¬ schulen der Stufenfolge vom Unvollkommenen zum Vollkomme¬ nen entgegen mit den vollkommeneren Geschöpfen beginnen, weil die Thiere wichtiger für uns sind und die Kinder mehr anziehen, als die Pflanzen und die Mineralien. Die Lehre vom Menschen bildet am zweckmäßigsten den Schlußstein des ganzen naturge¬ schichtlichen Unterrichtes. Erster Haupttheil. Zoologie oder Thierkunde. §. i. Die Gintheilung des Tierreiches. (Kdrfr.I S. 293.) « Um die große Menge der Naturprodukte besser zu übersehen, haben die Naturkundigen jedes der drei Naturreiche wieder in Klassen, Ordnungen rc. abgetheilt. Sie verglichen nämlich die Naturreiche mit den Reichen der Menschen, in denen es verschie¬ dene Klassen giebt, welche sich nach Rang, Bildung und Geschäf-