281 Deutsche, Griechen, Araber. Endlich gründeten um 1072 wan¬ dernde Normannen ein Reich, das auch Sicilien umfaßte: etwa 200 Jahre später kam dasselbe durch Heirath an das deutsche Kaiserhaus -er Hohenstaufen. Als dasselbe im Riesenkampfe mit den Päp¬ sten unterging, suchte der letzte Sprößling, der unglückliche Con¬ radin gerade dies Reich, das seine Väter vor allen andern lieb gehabt, sich gegen den französischen Eindringling Karl von An¬ jou wieder zu erobern, ward aber 1268 besiegt und hingerichtet. Nur die Sicilianer verjagten 1282 durch ein Blutbad (sicilia- nische Vesper) die Franzosen von der Insel und ergaben sich einem Verwandten Conradins, dem König von Aragonien. Spa¬ nien erwarb 1501 auch Neapel wieder, und obwohl durch die späteren großen Kriege, namentlich auch in der napoleonischen Zeit (Joseph Napoleon, Joachim Murat), das Reich noch öfter seine Herren wechselte, so hat sich doch die spanische Herrscherli¬ nie im Besitze desselben behauptet. I. Königreich Neapel. 14 Provinzen, früher 4 Land¬ schaften, Campanien, Abruzzo, Apulien und Calabrien. I) Neapel, 400,000 E., darunter 80,000 Lazaroni (Pöbel), Hptst., Res., prachtvoller Golf, Hd., Univ., viele Klöster. In der Nabe der Vesuv. — Portici mit einer berühmten Sammluna aus¬ gegrabener Schätze aus den 79 n. Chr. verschütteten und 17II wie¬ der entdeckten Städten Herrulanum, Pompeji und Stadia. — Hundsgrotte. Eisenbahn nach Capua. 2) Taranto oder Tarent, 15.000 E. (Kdrfr. II. Nr. 53.) an dem gleichn. Mccrd. 3) Co- fenza, 20,000 E., Fabr., Hd. <Kdrfr. II. Nr. 68. und 69.). II. Königreich Sicilien. 1) Palermo, 180,000 E., Hptst., Hd., Hs. — Im I. 1846 Aufenthalt der Kaiserin v. Rußland. 2) Siragossa (Syracus), 20.000 E., Hf. 3) Catania, 60 000 E., am Fuße des Aetna, Aniv., Fabr., Hd., Hf. — Die liparisch en und ägadi scheu I. §. 66. Die türkisch-griechischen Halbinseln und Inseln. Die alten Griechen bewohnten nur den kleineren, südlichen Theil des Landes, namentlich den Peloponnesus und die Inseln. Im N. wohnten Barbaren — so nannten sie alle nichtgriechi¬ schen Völker. Siegreich behaupteten sie sich zu Wasser und zu Lande gegen die Millionen der Perser, schwächten sich aber nachher durch innere Kämpfe und unterlagen so 338 v. Chr. dem mächtigen Nachbar, dem König Philipp von Makedonien und seinem Sohne Alexander d. Gr., der fast die ganze da¬ mals bekannte Welt eroberte. Nach seinem Tode suchten sich zwar die Griechen wieder zu befreien, bis sich auch hier die Rö¬ mer einmischten und Griechenland unter dem Namen Achaja