512 2. Es fteh'n wohl trauernd Au'n und Höh'n: denn ihre Kindlein sterben. Sie blüheten so frisch und schön und müssen nun verderben. Mag welken auch des Waldes Grün, mag auch der Blume Glanz ver¬ blüh'»: der Lenz kommt ja hernieder und weckt die Todten wieder. 3. Gefesselt ruht des Bächleins Fall, und Hain und Thal verstum¬ men. Wo bist du, süße Nachtigall? Wo tönt der Biene Summen? Mag ruh'n des Hellen Bächleins Fall, mag schweigen Lerch' und Nach¬ tigall: der Lenz kommt ja hernieder und weckt die Sänger wieder. 4. Es wird wohl schwarze, bange Nacht. Wo ist der Tag geblie¬ ben? Hat ihn des Dunkels strenge Macht vom Himmelszelt vertrie¬ ben? Laß dunkeln nur die schwarze Nacht, ein lieber Vater droben wacht; bald sendet Er ja wieder Sein Morgenroth hernieder. Z. Die Erde ruht im Todtenkleid, vom starren Frost gebunden. Schnell fliehen zwischen Freud' und Leid des Lebens Tag' und Stun¬ den. Mag sein! Mag schwinden Tag und Jahr! Es kommt der Früh¬ ling wunderbar nach dunkler Nacht hernieder; bald, bald erscheint er wieder. Nicht zu langsam. 23. Neujahrslied. Volksweise. m r r 5 ✓ ^ p c 1. Mit der Freude zieht der Schmerz traulich durch die Zei- 0\ 4—0-, 1i Th u . - m ten, schwe-re Stürme, milde Weste, ban-ge Sorgen, > $ fro-he hi i T < t v v r * -jäzjd i » -0- i/ - - ' u * K ^ 1 ? Fe-ste wandeln sich zur Seiten, wandeln fich zur Seiten. 2. Und wo eine Thräne fällt, blüht auch eine Rose. Schon ge¬ mischt, noch eh' wir's bitten, ist für Thronen und für Hütten Schmerz und Lust im Loose. 3. War's nicht so im alten Jahr? Wird's im neuen enden? Son¬ nen wallen auf und nieder, Wolken geh'n und kommen wieder, und kein Wunsch wird's wenden. 4. Gebe denn, der über uns wägt mit rechter Wage, jedem Sinn für seine Freuden, jedem Muth für seine Leiden in die neuen Tage; 5. Jedem auf des Lebens Pfad einen Freund zur Seite, ein zu¬ friedenes Gemüthe und zu stiller Herzensgüte Hoffnung ins Geleite!